Die Geschichte der Elektrizität ist eine wortwörtlich spannende Angelegenheit. Dr. Stefan Meyer, Leiter der „Eulenburg“ zeigt in der Wanderausstellung im Rintelner Museum die Anfänge und präsentiert interessante Experimente um zu zeigen, wie und auf welche Art und Weise Elektrizität sicht- und fühlbar gemacht werden kann.
So haben bereits in der Antike Gelehrte die Entdeckung gemacht, dass ein Bernstein kleine Teile anziehen kann, wenn man ihn an einem Tierfell reibt. Nicht umsonst bedeutet das Wort „Bernstein“ im griechischen „Elektron“.
Auf unterhaltsame Weise erfährt man in der Ausstellung, illustriert von Schautafeln, dass es die oberen Zehntausend waren, die ihre neu gewonnenen Erkenntnisse anfangs zur Belustigung und Unterhaltung nutzten, etwa indem sie ahnungslosen Zeitgenossen elektrische Schläge verpassten und sich über deren Reaktion amüsierten.
Benjamin Franklin war es, der 1752 den Blitzableiter vorstellte. In einem haarsträubenden und lebensgefährlichen Experiment ließ der Forscher bei Gewitter einen Drachen steigen und provozierte so über einen aufgehängten Schlüssel den logischen Einschlag und die Ableitung über die Drachenschnur.
Rinteln baute 1779 in sieben Bastionen der Stadtwälle Blitzableiter ein um die Stadt bei Gewitter vor der Gefahr zu schützen. Der Physiker Johann Matthäus Hassencamp wartete ganze drei Jahre auf einen passenden Blitzeinschlag und den Beweis seiner Theorie. Die Idee, ganze Städte mit diesem System auszustatten scheiterte aber, da klar wurde dass so ein Blitzableiter nur ein kleines Areal schützt. Man beschränkte sich daher auf höhere Gebäude.
Richtig interessant wurde das Thema erst, als Alessandro Volta im Jahr 1800 mit Hilfe von Metallplatten und salzwassergetränktem Vlies den Vorläufer der heutigen Batterie erfand. Von da an ging es steil bergauf. Immer neue Erfindungen machten ihre Entdecker bis in die heutige Zeit hinein berühmt und ermöglichten es den Menschen, erstmals auch Nachrichten mit Hilfe des elektrischen Stroms zu übermitteln.
Die Ausstellung begeistert Kinder und Erwachsene gleichermaßen, da sie auf interessante Art und Weise die Entwicklung von Dingen beleuchtet, die für uns heute eine Selbstverständlichkeit sind. Wir benutzen den Computer alltäglich, lassen uns von der Waschmaschine unsere Kleidung waschen und saugen Staub, dank der Elektrizität. Dass die Evolution der Erkenntnisse über Strom, Spannung und den sich daraus entwickelnden Möglichkeiten nur etwas mehr als 200 Jahre gedauert hat, macht das Thema umso interessanter. Werbefilme aus den 40er und 50er Jahren verdeutlichen, wie groß der Fortschritt und die Arbeitserleichterung für die Menschen jeder Zeit gewesen sein muss. Auf ihre ganz spezielle Art verleitet die Preisung der Vorteile von elektrischen Haushaltsgeräten zum Schmunzeln.
Wer Lust auf mehr bekommen hat, der kann die Austellung im Museum „Eulenburg“ in Rinteln noch bis zum 27. April 2014 besuchen. Öffentliche Sonntagsführungen finden immer am ersten Sonntag im Monat um 14 Uhr statt. Die nächsten Termine sind am 05.01.14, 02.02.14, 02.03.14 sowie am 06.04.14.
Die Eulenburg. Museum Rinteln
Klosterstraße 21
31737 RintelnTel. 05751 / 41197
Internet: www.eulenburg-museum.de