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Große Baumaschinen und kleine Gelbbauchunken bei NABU Seminar

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Mit einer maximalen Größe von nur fünf Zentimetern gehört die Gelbbauchunke zu den kleinsten Amphibien Deutschlands. Um sie am Gewässer zu entdecken, muss man schon sehr genau hinsehen und Geduld haben, denn der kleine Froschlurch ist sehr schreckhaft und gut getarnt. Mit seiner bräunlichen Oberseite kann sich die Unke sehr gut in ihrem Lebensraum verstecken. Ihren gelb-schwarzen Bauch zeigt sie nur bei großer Gefahr.

Um sie dreht sich alles: Die Gelbbauchunke (Foto: NABU/Kathy Büscher)

So faszinierend die Ökologie des unauffälligen Amphibiums auch ist, genauso gefährdet ist diese jedoch auch. Um der streng geschützten Art unter die Arme zu greifen, haben die Mitarbeiter des Gelbbauchunken-Projekts jüngst ein Bauleit-Seminar angeboten. Der theoretische Teil der Veranstaltung fand im Rintelner Natur- und Umweltschutzzentrum statt, wo die beiden NABU-Projektmitarbeiter Ilona Jentschke und Bruno Scheel viel Wissenswertes vermitteln konnten. Denn Tümpel ist nicht gleich Tümpel und nicht jedes Gewässer für die Gelbbauchunke geeignet.

(Foto: NABU/Kathy Büscher)

„Es gibt zwei verschiedene Arten von Kleingewässern, die die Gelbbauchunke als Habitat aufsucht“, weiß Scheel, der seit vielen Jahren im Landkreis Schaumburg und darüber hinaus mit seinen Artenschutzmaßnahmen dafür gesorgt hat, dass die Populationen gestärkt werden konnten. „Laichgewässer benötigen eine geringe Wassertiefe, da sie nur temporär Wasser führen, keine Vegetation aufweisen sollten und müssen sonnenbeschienen sein“, erklärt er den über 20 Zuhörern, die nicht nur aus Rinteln und Minden anreisten, sondern sogar aus Aachen und München, um im Anlegen von Kleingewässern für die Gelbbauchunke geschult zu werden.

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Denn ohne Wasser können Fische und Molche, die den Laich der kleinen Unke zum Fressen gernhaben, nicht überleben. „Anders verhält es sich bei den Aufenthalts- und Nahrungsgewässern, wo durchaus Vegetation und ganzjährig Wasser vorhanden sein darf“, ergänzt Scheel. Nach dem theoretischen Teil, in dem es auch um verschiedene Wassereinspeisungen und Materialien zur Wasserhaltung ging, führte der praktische Teil die Teilnehmer mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde Minden-Lübbecke in das Naturschutzgebiet „Holzhauser Mark“ in Porta Westfalica, um sich vor Ort ein Bild der Artenschutzmaßnahmen zu machen. Im ersten Schritt wurde die ehemalige Grubensohle gemäß dem Landschaftsplan von zahlreichen Bäumen befreit, die das Gelände zu stark beschattet haben. Rohboden wurde geschaffen und auch einige Kleingewässer angelegt, die Wasser führen.

In der Holzhausener Mark in Porta Westfalica fanden die Vorführungen mit schweren Baumaschinen statt (Foto: NABU/Kathy Büscher)

Mit der Baggerschaufel wird gerade ein flaches Gewässer geschaffen. Die Gelbbauchunkeninteressierten stehen in sicherer Entfernung mit ihren Kameras daneben, um die Maßnahmen zu dokumentieren. „Jetzt muss der Boden noch gut verdichtet werden, damit das Kleingewässer das Wasser auch hält“, erklärt Scheel und zeigt auf den herannahenden Bagger, der mit einer Rüttelplatte den Untergrund nach unten presst. Ein Rundgang durch das Naturschutzgebiet veranschaulichte außerdem die Bedeutung von Radspuren, denn durch die ständige Benutzung mit schweren Fahrzeugen wird der Boden ebenfalls verdichtet, es sammelt sich Oberflächenwasser und ist so für die Gelbbauchunke ein wichtiger Lebensraum.

(Foto: NABU/Kathy Büscher)

Mit vielen Eindrücken und praktischen Tipps zur Anlage von Amphibienkleingewässern fuhren die Teilnehmer des Seminares nach Hause, um in ihrer Region ebenfalls für geeignete Biotope für die kleine Gelbbauchunke und Co. zu sorgen. „Denn leider sind in unserer aufgeräumten Kulturlandschaft Pfützen sehr selten geworden und damit sind viele Amphibien auf die Rote Liste gewandert“, wie Jentschke unterstreicht. (pr)

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