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Grüne fordern Aktionsplan für bienenfreundliches Rinteln

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Die Rintelner Grünen betrachten den auch im Landkreis Schaumburg zu beobachtenden Rückgang von Bienen und Insekten mit Sorge. „Von den 341 in Niedersachsen vorkommenden Wildbienenarten sind laut Roter Liste 62% gefährdet und 13% bereits ausgestorben. Sie zählen damit zu einer der am meisten gefährdeten Tiergruppen in Niedersachsen. Imker meldeten im vergangenen Jahr Verluste bei den Honigbienen von bis zu 50%“, so Christoph Ochs, Vorsitzender der Grünen-Fraktion im Rat der Stadt Rinteln. Neben dem Wert als Lebewesen an sich spielten Bienen und andere Bestäubungsinsekten eine entscheidende Rolle im Ökosystem. In Europa seien etwa 150 verschiedene Nutzpflanzen und rund 80 % der Wildpflanzen abhängig von der Bestäubung durch Insekten. „Sie erbringen dadurch einen enormen ökologischen und ökonomischen Nutzen“, so Ochs weiter.

Die Grünen fordern in einem Antrag an den Rat die Stadt auf, einen „Aktionsplan bienenfreundliches Rinteln“ zu erstellen.

„Entscheidend hierbei ist es, den Insekten Lebensräume zu erhalten und zu schaffen“, so Uta Fahrenkamp. Nicht jede Rasenfläche müsse kurz gemäht werden, auf Wegerändern, Grünflächen und Wiesen soll es blühen, damit die Insekten überhaupt Nahrung finden können. Bei allen Anpflanzungen soll künftig auf Bienenfreundlichkeit geachtet werden.
Über die Bedeutung des Bienenschutzes soll die Stadt durch Angebote in Schulen, Kindergärten und auf ihrer Homepage sowie durch Vorträge informieren. In die Erarbeitung des Aktionsplans sollen nach dem Willen der Grünen die örtlichen Akteure wie Imkerverein oder NABU einbezogen werden. „In einigen Regionen Chinas werden die Apfelbäume schon von Menschen per Hand bestäubt – so weit darf es bei uns nicht kommen“, so Fahrenkamp weiter. „Wenn die Biene stirbt, stirbt der Mensch, sagte schon Albert Einstein – wir sollten seine Mahnung ernst nehmen“, ergänzt Dietmar Vogt.

Die Grünen geben detailliert an, wie der „Aktionsplan bienenfreundliches Rinteln“ aussehen soll, um die Lebensbedingungen für Bienen und andere Insekten im Stadtgebiet zu verbessern:

– Extensive Pflege und Bewirtschaftung der in kommunaler Hand befindlichen Flächen, Einrichtung von Magerwiesen und das Ausbringen von heimischen Wildblumenmischungen.

– Angepasste Mahd von Wiesen, Straßenrändern und Grünflächen an die Bedürfnisse von blütenbesuchenden Insekten. Mit den Straßenbaulastträgern nicht stadteigener Straßen sind entsprechende Gespräche zu führen.

– Anlage blühender Wildblumenwiesen anstelle von eintönigen, artenarmen Rasenflächen zum Beispiel im Blumenwall rund um den „stürmenden Jäger“.

– Bienenfreundliche Anpflanzungen auf städtischen Flächen unter Verwendung einheimischer und standortgerechter Pflanzen sowie entsprechendem Saatgut – insbesondere die Anpflanzung von Bienenweidemischungen und -gehölzen sowie Bäumen, mit dem Ziel einer durchgehenden Nektar- und Pollenversorgung, z.B. auf Verkehrsinseln, Straßenrändern, Ausgleichsflächen, am Weserradweg etc., so dass ein kontinuierliches, artenreiches Angebot an Blühpflanzen vorhanden ist. Mit den Straßenbaulastträgern nicht stadteigener Straßen sind entsprechende Gespräche zu führen. Diese neuen Lebensräume müssen Teil eines Biotopverbundes werden.

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– Verzicht des Einsatzes von Insektiziden und Pestiziden auf den in kommunaler Hand befindlichen Flächen.

– Angebot von Standplätzen für die Aufstellung von Bienenvölkern für örtliche Imker.

– Die Schaffung von Nistmöglichkeiten für Wildinsekten (Insektenhotels oder Sandhaufen auf geeigneten Flächen).

– In Absprache mit den örtlichen Imkern oder Imkerverein die Aufstellung von Schaubühnenkästen an Schulen und Kindergärten, so die Unterstützung der Betreuung dieser Kästen durch örtliche Imker oder Imkervereine gewährleistet ist.

– Schaffung eines Bienen- und Insektenlehrpfades (erlebnispädagogische Ansätze und touristische Perspektiven).

– Bildungsangebote zum Thema Bienen und Wildbienen, z.B. Vorträge etc. in Zusammenarbeit mit der VHS.

– Informationen über bienenfreundliche Gestaltung von Haus- und Kleingärten, entsprechende Pflanzenlisten sowie insbesondere über die Gefährlichkeit von Pestiziden für Bienen auf der Homepage der Stadt. (pr)

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