Genau 477 Euro hat die Barmer GEK im Jahr 2014 pro Kopf für Medikamente bezahlt, die Versicherten aus Niedersachsen verordnet wurden. Zu diesem Ergebnis kommt die Krankenkasse nach Auswertung ihrer Versichertendaten. Im Land waren die Pro-Kopf Ausgaben im Kreis Wesermarsch mit 583 Euro am höchsten und im Kreis Oldenburg mit 399 Euro am niedrigsten.
„In Schaumburg kamen 468 Euro je Versichertem zusammen. Die Gründe für diese regionalen Unterschiede können vielfältig sein“, so Carsten Wahle von der Barmer GEK. Soziale Strukturen, das Verordnungsverhalten der Ärzte und unterschiedliche vertragliche Regelungen zwischen Medizinern und Kassenärztlichen Vereinigungen können ins Gewicht fallen. „Sicher ist nur eines“, ergänzt Wahle, „die Ausgaben für Arzneimittel hängen nicht ausschließlich von dem Gesundheitszustand der Versicherten ab.“
3,5 Prozent der Verordnungen verursachen 39 Prozent der Kosten
In ihrem aktuellen Arzneimittelreport hat die Krankenkasse auch untersucht, welche Rolle innovative Medikamente und Spezialpräparate bei den Ausgaben spielen. Dazu zählen gentechnologisch oder biologisch hergestellte Arzneimittel, etwa zur Behandlung von Rheuma, Krebs oder Hepatitis C. Das Ergebnis: Bundesweit machten Spezialpräparate bei der Barmer GEK mit rund 1,73 Milliarden Euro den größten Posten aus. Sascha Weiß, stellvertretender Regionalgeschäftsführer aus Hannover: „Unterm Strich verursachten 3,5 Prozent der Verordnungen 39 Prozent der gesamten Arzneimittelausgaben bei der Barmer GEK.“ Im Jahr 2014 sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel von 30,39 auf 33,34 Milliarden Euro gestiegen. Das entspricht einem Plus von neun Prozent und ist der spürbarste Anstieg aller Leistungsbereiche der Krankenkassen.
Den Bundesdurchschnitt an Ausgaben teilt Wahle ebenfalls mit: „485, 53 Euro. Dabei liegen die weiblichen Patienten mit 496,04 Euro vor den Männern mit durchschnittlich 471,22 Euro vorn.“ (pr)