Wenn Rintelns Nachtwächter plötzlich Feuer spuckt, dann hat das einen besonderen Grund: Wie alle Stationen der Erlebnis-Stadtführung von „Viva Historia“ markiert auch das Finale an der St. Nikolai-Kirche einen ganz besonderen Höhepunkt.
„Heilige, Hexen, Lichtgestalten“ – unter diesem Motto führte die Darstellerriege historisch kostümiert durch die Rintelner Altstadt und plauderte aus dem Nähkästchen vergangener Tage.
„Michaelis“, die Tag- und Nachtgleiche, markierte den Zeitpunkt, ab dem wieder bei Licht in den Stuben und Werkstätten gearbeitet werden durfte.
Doch wie misst man eigentlich die Zeit für alle verbindlich? Bis zum 14. Jahrhundert, als die ersten Sanduhren Einzug hielten, orientierte man sich an Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen.
Oder an Pflanzen. Der Löwenzahn öffnet seine Blüten um fünf Uhr, das Johanniskraut um Acht. Je nachdem, was gerade auf dem Feld blühte, konnte man die Zeit bestimmen.
Auch für Handwerker änderten sich an Michaelis die Arbeitszeiten. Der Nachtwächter musste dafür Sorge tragen, dass die Tore der Stadt um neun Uhr abends geschlossen wurden. Studenten durften ab neun Uhr abends keinen Krach mehr machen.
Doch, halt: Alles soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Wer Interesse an kurzweiligen und unterhaltsamen Führungen durch Rintelns Altstadt hat, findet Termine und Ankündigungen unter folgender Internetseite: www.weiberschnack-rinteln.de