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Reise in eine andere Welt: So war das Frühlingsfest im Steingarten an der Paschenburg

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Betritt man den Steingarten unterhalb der Paschenburg, so unternimmt man eine Reise in eine andere Welt. Eine Welt, in der scheinbar profaner Stein zu Leben erwacht. 19 Mitglieder zählt der zugehörige Verein und wann immer es möglich ist, nutzen sie die freie Zeit um in der Stille der Natur, umgeben von der fast schon mystischen Atmosphäre, ihrer künstlerischen Tätigkeit nachzugehen.

Konzentriert und doch entspannt entstehen aus den Steinplatten Frösche, Fische, Rosen, Kugeln oder einfach nur abstrakte Statuen. Das ganze eingebettet in eine Umgebung, die ein wenig an die immergrünen, neuseeländischen Kulissen in „Herr der Ringe“ erinnert. „Ein Gärtner hält die Anlage in Schuss“, so der Vereinsvorsitzende Uwe Diehl, der beim Frühlingsfest traditionell auch am Grill steht und die Steaks und Würstchen von Bauer Giese wendet. „Mit der Bildhauerei kann man sich auch zu Hause beschäftigen“, weiß Diehl, „doch unsere Mitglieder finden hier mehr Ruhe und Muße, können besser abschalten und den Alltagsstress abschütteln.“ Seit drei Jahren er den Vereinsvorsitz inne. Im „richtigen Leben“ verdient er seine Brötchen als Produktionsleiter bei einem großen Rintelner Unternehmen. Die Passion fürs Hobby kommt da schon mal etwas zu kurz, weshalb er ankündigt, sich in diesem Jahr aus der Vereinsführung zurückziehen zu wollen – um dann wieder öfter zu Hammer und Meißel greifen zu können und selbst etwas zum Figurenbestand des Steingartens beizutragen.

Der Vereinsvorsitzende Uwe Diehl möchte sich in Zukunft wieder verstärkt der Bildhauerei widmen – und wird daher die Vereinsführung abgeben.

Das Wetter meinte es in diesem Jahr nicht so gut mit den Künstlern. Kühler Wind, ein unbeständiges Wochenende – da nahmen die Besucher gern das umfangreiche Kuchenangebot in der 200 Jahre alten Remise in Anspruch und stöberten bei Kaffee und Torten in der Ausstellung der Malfreunde Volksen, die nebst weiteren Ausstellern ihre Werke feilboten. Statt Standgebühren leisteten die Aussteller ihren Beitrag in Naturalien, nämlich in Form von drei Kuchen. „Im Winter, wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, werfen wir hier unseren Holzofen an und arbeiten einfach drinnen weiter“, weiß Diehl bei aller Liebe für die Frischluft-Kunst um die Vorzüge einer festen Behausung mit Dach über dem Kopf. Und nebenbei halten sie, in Zusammenarbeit mit dem Verpächter Herbert Harting, das Gebäude in Schuss.

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Im Inneren der 200 Jahre alten Remise: Antikes aus der „Wurmholzwerkstatt“ und Buntes von den Malfreunden Volksen.

Wieder draußen erblickt das Auge alte Bekannte. Regine Aust-Oehlmann nebst Ehegatte Jochen aus Obernkirchen sind seit über zehn Jahren fester Bestandteil des Frühlingsfestes. Im Gepäck auch dieses Mal: Praktische und pfiffige Vogelhäuschen, erdacht und erbaut von Jochen – und in buntem Fachwerkhaus-Stil bemalt von seiner besseren Hälfte. Befüllt werden die Vogelhäuschen mit handelsüblichen Futtercontainern, kommen mit Nistplatz und sogar Balkonen daher.

Häuschen (und Insektenhotels) in Handarbeit.
Dauergast beim Frühlingsfest: Gudrun Wentz aus Minden mit Figuren aus Ton und Gips.

Und dass man aus Verpackungsmaterial noch sinnvolles herstellen kann, bewies Gaby Edling. Aus rund 25 alten Plastiktüten entsteht so eine schicke und robuste Tasche. „Die ausgedienten Tüten werden in 1 Zentimeter breite Streifen geschnitten und dann zu Taschen gehäkelt. Dabei dauert das Zerschneiden länger, als das Häkeln selbst“, weiß Edling. Auch Saftkartons und Milch-Tetrapaks erhalten eine zweite Chance und können als pfiffige Geldbörse auf ein zweites, langes Leben hoffen. Direkt daneben: Bunte Ketten und Schmuck aus Meerglas. Das sind am Strand angespülte Scherben von weggeworfenen Glasflaschen. Die oft jahrelangen Einflüsse der Natur durch Reibung haben die vormals scharfen Splitter abgerundet und „tragfähig“ gemacht.

Ausgediente Plastiktüten bekommen beim Recycling eine zweite Chance als schicke Tasche.
Hier zeigt Gaby Edling wie aus einem Saftkarton eine Geldbörse werden kann.

Direkt am Eingang bearbeiten Axel Linke und Friedjof Runge Steinplatten zu Reliefs. Wenige, wohl platzierte, Schläge genügen und schon platzen kleinste Steinsplitter aus dem quadratischen Stück heraus. „Wir verarbeiten hier gern Thyster Kalkstein“, erklärt der Vereinsvorsitzende Uwe Diehl, „der ist nicht so hart wie zum Beispiel der Obernkirchener Sandstein.“ Jeder Schlag ein Treffer. Da wundert sich der Laie, wie die Künstler so zielgerichtet schlagen und nur das entfernen, was wirklich weg muss. Diehl lacht: „Es ist eigentlich ganz einfach. Die fertige Figur ist schon im Stein drin. Man muss nur das entfernen, was sich drumherum befindet.“

Axel Linke arbeitet, Schlag für Schlag, aus dem Thyster Kalkstein ein Blumenrelief heraus.

Mehr Bilder vom Frühlingsfest im Steingarten an der Paschenburg 2017 sehen Sie in unserer Galerie:

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