Auf dem Marktplatz neben der Apotheke steht seit Freitag ein kleiner Anhänger, auf dem sich ein Rollstuhl, ein zerstörtes Motorrad und ein Kreuz mit der Aufschrift „Verkehrswacht“ befinden. Doch was hat es damit auf sich? Jörg Stuchlik und Wilfried Korte aus dem Polizeikommissariat Rinteln erklären uns, welche Botschaft hier vermittelt werden soll:
„Allein von 2015 bis heute sind 49 Motorradunfälle in Rinteln gemeldet worden. 49 Verletzte, davon 35 leicht und 14 schwer, so lautet die traurige Bilanz. Leider ist das die normale Statistik“, erklärt Korte. „Die Hauptursache ist überhöhte Geschwindigkeit, dicht gefolgt von zu geringem Sicherheitsabstand und Selbstüberschätzung – sei es in Kurven oder auf der Gerade. Dieses Motorrad ist unter einen LKW geraten, der Fahrer ist dabei ums Leben gekommen. „Hirn einschalten“ lautet die Devise, fahrt vorsichtig und vorausschauend, denn egal welche Partei im Straßenverkehr den Fehler macht, der Motorradfahrer ist der, der immer auf die Nase fällt,“ fährt Korte weiter fort.
Das Mahnmal wird für Präventionszwecke in einem Zeitraum von fünf Wochen im Raum Rinteln stehen, zuerst hier auf dem Marktplatz, anschließend vor der Berufsschule und dem Gymnasium und zu Letzt in Wennenkamp im Wendeplatz nahe der Feuerwehr. Korte berichtet weiterhin, dass laut Statistik die Fahrer im Alter von 15-20 und 50-55 Jahre die meisten Unfälle verursachen. Bei den Jungen ist es die Selbstüberschätzung, bei den älteren die (fehlende) Routine.
Die Verkehrswacht Niedersachsen bietet Kurse gegen Fahrunsicherheit an und erinnert an die sensiblen Punkte im Straßenverkehr, sowohl in Theorie als auch in der Praxis. So können Jung und Alt sich informieren und besser gewappnet aufgeklärter denn je in den Straßenverkehr starten. (rr)