Ein warmer Sonntag, nicht immer hundertprozentig sonnig aber trocken. Parallel zum Felgenfest im Wesertal fand am vergangenen Sonntag der Rintelner Bauernmarkt statt und lockte wahre Menschenmassen in die Innenstadt. Ringsherum waren Parkplätze Mangelware, wer konnte kam zu Fuß oder an diesem Tag natürlich stilecht mit dem Fahrrad.
So erinnerte Rinteln in weiten Teilen der Altstadt an die Fahrradfahrer-Hochburg Amsterdam. Überall standen Zweiräder, klassisch oder modern. Mit Elektro-Hilfsantrieb oder ganz normal per Muskelkraft betrieben, erfreute sich das „Velo“ höchster Beliebtheit.
Um 10:00 Uhr morgens hatte Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz den offiziellen Startschuss für Rintelns Beitrag zum Felgenfest gegeben. Wer es nicht erwarten konnte, radelte einfach schon früher los. Dabei gab es Teilnehmer, welche die Herausforderung der 55 Kilometer langen Strecke bis Bodenwerder als Ausdauertraining nutzten.
So auch Stefan Heinemeier aus Exten. Der 40jährige bereitet sich auf die deutschen Meisterschaften im Speedskating im September in Bielefeld vor. Mit seinem Vollcarbon-Rennrad und der Aluminium-Gabel absolviert er die Felgenfest-Strecke ohne Pause und ist bereits zum zehnten Mal dabei.
Das schöne daran: Wer nicht will, fährt nur Teile der Strecke oder macht unterwegs kehrt und radelt einfach wieder zurück. So wurde Rintelns Bauernmarkt den ganzen Tag über von neuen Gästen besucht und beradelt. Wobei ein Durchkommen mit dem Rad angesichts der Menschenmengen sowieso nicht möglich war, so voll war es.
Wer nicht durch die geöffneten Geschäfte in der Stadt bummelte, erfrischte sich bei einem leckeren Eis oder gönnte sich Kaffee und Kuchen und stöberten durch das, was die Aussteller des Bauernmarktes zu bieten hatten. Am Kirchplatz muhte und „mähte“ es dank der Lebendtier-Ausstellung von Kühen und Schafen. Eher geräuschlos beobachteten die zahlreichen Hasen und Kaninchen in ihren Käfigen das rege Treiben um sie herum und ließen sich gelassen von begeisterten Kindern streicheln.
Die Rintelner Ackerbürger waren vor Ort und fertigten auf Wunsch Seile in jeder möglichen Länge an (und maßen diese hinterher präzise aus); das Personal der Landbäckerei Hakenbeck kam mit dem Backen von frischem Brot und Kuchen kaum nach, so groß war die Nachfrage. Und wer wollte, deckte sich mit verschiedenen Gemüsepflanzen, Salaten, Tomaten und Rosen für den heimischen Garten ein – oder kaufte frische Erdbeeren zum Sonderpreis.
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