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„SPRINT-Dual“-Maßnahmen von Berufsschulen und Landkreis als Erfolgsmodell

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Die Berufsbildenden Schulen Rinteln (BBS) und der Landkreis Schaumburg haben im Februar 2017 mit dem Projekt „SPRINT-Dual“ (Sprint steht für „Sprach- und Integrationsprojekt) eine landesweit einmalige Initiative, die alle Schulformen einbezieht, ins Leben gerufen. Dabei geht es darum, möglichst viele Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Vier Tage sind die Schüler in den Betrieben unterwegs, einen Tag geht es auf die Schulbank. Bei einem Pressegespräch haben Vertreter des Landkreises, der Schulleitung, der Bundesagentur für Arbeit, beteiligte heimische Betriebe und „SPRINT“-Schüler jetzt ein Fazit gezogen.

Das Konzept, so die einstimmige Bewertung aller Beteiligten, ist aufgegangen. Seitens der BBS Rinteln gibt es keinen Grund zur Klage: Von den gestarteten 14 Teilnehmern sind noch 12 dabei. In zwei Fällen sind die Schüler vorzeitig (durch Krankheit, bzw. selbst verschuldetes Fernbleiben) ausgeschieden, weiß der stellvertretende Schulleiter Günter Potthast. Fünf Schüler haben feste Zusagen für Ausbildungsplätze, bei anderen ist ein Verbleib in den Betrieben möglich.

„Der Anteil an jungen Menschen ist sehr hoch. Rund 60 Prozent der insgesamt etwa 3.000 Flüchtlinge im Landkreis sind unter 25 Jahren“, so Landrat Jörg Farr, „das eröffnet Perspektiven für den Arbeitsmarkt, bedeutet aber auch Herausforderungen im schulischen Bereich. Dabei übernehmen die Schulen eine große Verantwortung.“

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Vertreter von Landkreis, Schulleitung, Betrieben, Arbeitsagentur und „SPRINT“-Schüler beim gemeinsamen Foto in der Holzwerkstatt.

Lob gab es vom Landrat neben dem Einsatz der BBS-Kräfte auch für das große Engagement seitens der Betriebe. Da stecke viel Herzblut und Überzeugung drin, so Farr. Und auch die Firmenchefs und Betriebsleiter wissen, was sie an ihren Schützlingen haben. Ob beispielsweise Fenster Schock aus Rinteln oder Haus Desiree (Bad Eilsen), einstimmig wird die große Lernbereitschaft der Schüler hervorgehoben – und die positiven Eindrücke. Oft gab es zu Beginn bürokratische Hürden und etliche Fragezeichen bei vielen der Beteiligten, erinnert sich auch Linda Frese von der Agentur für Arbeit. Da galt es, eine Kontoverbindung herauszufinden, oder die Sozialversicherungsnummer. Arbeitgeber wollten besucht und informiert werden. Aller Anfang ist schwer, doch fürs nächste Mal ist man gewappnet, will Informationen zusammenfassen und häufig gestellte Fragen auf Info-Broschüren zusammenstellen. Dabei geht es auch darum, den Schülern das komplizierte Ausbildungssystem hierzulande zu vermitteln, bestätigt auch Lehrerin Alexandra Backhaus. Es gebe einen Fächer voller Möglichkeiten, Ausbildung bedeute nicht immer nur „Studium“ sondern könne auch durch innerbetriebliche Fort- und Weiterbildung geschehen.

Das vom Landkreis ins Leben gerufene Netzwerk, bestehend aus Kreishandwerkerschaft, IHK, Arbeitsagentur, Jobcenter und Berufsschulen ist somit aus Sicht aller Beteiligten erfolgreich. Dank der Praktikumsstellen in den heimischen Betrieben profitieren die Schüler von einer steigenden Sprachkompetenz und der Vermittlung von Verhaltensweisen, die im Arbeitsleben vorausgesetzt werden. Bei manchem, so ist der Runde zu entnehmen, verliefen der Start und die ersten Wochen etwas zäh. Auch mit dem Thema Arbeitsunfall gibt es bereits erste Erfahrungen. Doch entgegenkommende und hilfsbereite Kollegen in den Betrieben und der Lerneffekt durch wiederkehrende Abläufe und Mechanismen wirkten schnell als „Eisbrecher“ und verhalfen zum Durchbruch. Das Konzept der „SPRINT-Dual“-Klassen ist keine Eintagsfliege, sondern soll auf Basis der Möglichkeiten der BBS weiter fortgeführt werden. Dabei sollen auch die Altersgrenzen hochgesetzt werden, bestätigt Potthast, denn viele der anwesenden Schüler seien gar nicht mehr schulpflichtig. Und zum neuen Schuljahr dürfen sich die Berufsbildenden Schulen über fünf neue Stellenbesetzungen freuen, um die Unterrichtsversorgung in allen Bereichen weiter zu stabilisieren.

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