Am Montag, den 24.10., ist das Theater für Niedersachsen zu Gast im Brückentorsaal Rinteln. Um 20:00 Uhr wird das Stück „Dantons Tod“ aufgeführt, übrigens Pflichtlektüre im Niedersächsischen Zentralabitur 2017. Daher werden etliche Schüler aus Rinteln, Stadthagen und Bückeburg als Zuschauer erwartet.
Wie der Kulturring Rinteln mitteilt, sind nur noch wenige Karten an der Abendkasse erhältlich.
Zum Inhalt: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Der König ist gestürzt, und das absolutistische System vernichtet. Seit dem Sturm auf die Bastille, der den Beginn der Französischen Revolution markiert, sind fünf Jahre vergangen. Jetzt richtet sich die Gewalt auch gegen die eigenen Mitstreiter, allen voran Georges Danton. Der führende Kopf der Jakobiner, vormaliger Justizminister und Gründer des Wohlfahrtsausschusses, steht nun vor dem Tribunal, das er ein Jahr zuvor selbst geleitet hatte. Sein einstiger Freund Maximilien Robespierre, der sich zu seiner Schreckensherrschaft zur Herstellung von Recht, Ordnung und Tugend bekennt, ist jetzt sein schärfster Gegner. Bei dem Tribunal, das über Leben und Tod entscheidet, kommt es zu einem der scharfzüngigsten Rededuelle der Weltliteratur.
In seinem 1835 entstandenen Drama erzählt der erst 21-jährige Büchner vom Scheitern einer humanistischen Idee, ohne die Idee selbst zu verleugnen. Die einstigen Lenker der Geschichte sind nicht mehr Herr ihrer Entscheidungen, denn die Eigendynamik der Ereignisse ist so groß, dass das Individuum nur wehrlos zusehen kann. Mit Danton, dem revolutionsmüden Zweifler, dem menschlich blind und taub gewordenen Robespierre, mit Camille, St. Just, Lucile und anderen hat Büchner charakterstarke Figuren geschaffen. Regisseur Wolfgang Hofmann, der in Hildesheim bereits Goethes „Faust I“ auf die Bühne brachte, macht in seiner Inszenierung abstrakte politische Vorgänge hochemotional erfahrbar. (pr)