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Wartezeiten am Bahnübergang Mindener Straße: Warum dauert das so lange?

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Fast jeder kennt die Problematik am Bahnübergang „Mindener Straße“ in der Rintelner Nordstadt, zwei Mal pro Stunde: Der Zug hat den Bahnhof schon längst verlassen, doch die Bahnschranke bleibt noch eine gefühlte Ewigkeit geschlossen. Rund um den Kreisverkehr bilden sich lange Rückstaus, die teils in weite Teile der Großen Tonkuhle und Bahnhofstraße zurückreichen. An den Bahnübergängen im Galgenfeld, der Stoevesandtstraße und Eisbergen öffnen die Schranken dagegen schon nach wenigen Sekunden. Ein Dauer-Reizthema, das für Verärgerung der Verkehrsteilnehmer sorgt und auch die Politik schon öfter beschäftigt hat. Jetzt beantragte Dr. Ralf Kirsten (FDP) die Aufnahme des Themas in den Rat.

Die Stadtverwaltung hat eine Stellungnahme von der Deutschen Bahn Netz AG eingeholt und diese in der jüngsten Ratssitzung präsentiert.

Kernaussage dieser ist: Die Schließzeiten sind in der Mindener Straße deswegen länger als bei Bahnübergängen auf freier Strecke, da der Bahnübergang im Bahnhof Rinteln liegt. Der Bahnübergang wird durch eine mechanische Schrankenanlage gesichert, die vom Fahrdienstleiter im Stellwerk bedient wird (Dies geschieht von Hand, Anm. d. Red.). Damit das Signal, das die Fahrt über den Bahnübergang freigibt, auf „Grün“ gestellt werden kann, muss der Bahnübergang geschlossen sein. Das Signal muss bereits auf „Grün“ stehen, bevor der Zug das Vorsignal erreicht. Dieses Vorsignal steht aus Fahrtrichtung Veltheim rund 1.400 Meter vor dem Bahnübergang und aus Richtung Hessisch Oldendorf etwa 1.700 Meter vor dem Bahnübergang.

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Ein täglich bekanntes Szenario: Der Zug verlässt den Bahnhof Rinteln und passiert den Bahnübergang Mindener Straße – doch die Schranke bleibt noch weiterhin unten.

Bei Zügen aus Richtung Veltheim kommt zusätzlich noch der Halt des Zuges im Bahnhof Rinteln zur Schließzeit hinzu. Im Jahr 2014 wurde ein Schrankenwindenverschluss im Stellwerk Rinteln nachgerüstet. Damit wurde eine Vorgabe des Eisenbahnbundesamtes umgesetzt, nachdem sich am Bahnübergang Galgenfeld ein schwerer Verkehrsunfall ereignet hatte. Dieser Schrankenwindenverschluss verhindert, dass das Signal auf „grün“ gestellt werden kann, wenn die Schranken geöffnet sind und verhindert, dass die Schranken bei „grün“ zeigendem Signal geöffnet werden können. Laut der Stellungnahme führt diese technische Ergänzung zu einer erheblichen Erhöhung der Sicherheit. Allerdings kommt es zu den bekannten längeren Schließzeiten bei Zugfahrten aus Richtung Veltheim, da der Bahnübergang aus technischen Gründen erst dann geöffnet werden kann, wenn die letzte Weiche im Bahnhof Rinteln freigefahren wird.

Nach Öffnung der Schranke dauert es noch eine ganze Weile, bis sich die teils langen Rückstaus aufgelöst haben.

Eine Tatsache, die auch Bürgermeister Thomas Priemer verzweifeln lässt: „Wir haben das Thema hier schon mehrfach beraten. Die Wartezeit am Bahnübergang nervt ohne Ende, wir haben Geld in die Infrastruktur der Großen Tonkuhle gesteckt, doch an der Eisenbahnsteuerung kommen wir nicht vorbei. Doch unsere rechtlichen Möglichkeiten sind begrenzt.“

Stau bis in den Kreisverkehr. Ein tägliches Bild in der Nordstadt.

Eine Verkürzung der Schließzeiten ist laut der DB Netz AG nicht möglich, denn selbst der Umbau zu einer automatischen Sicherungsanlage würde nur zu einer geringfügigen Senkung der Schließzeiten führen. Die Kosten lägen übrigens bei rund 700.000 Euro. So bleibt am Ende nur die Resignation, wie auch der Bürgermeister feststellen muss: „Wir haben uns schon mehrmals die Deutsche Bahn gewendet. Inzwischen bekommen wir jedes Mal das gleiche Antwortschreiben, nur mit anderem Absendedatum.“

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