Standing Ovations bei zwei weiteren Konzerten – neue Gruppen für einen Rinteln-Besuch begeistert: Die Konzertreise der Ernestinum Bigband in die englische Partnerstadt Kendal reiht Erfolg an Erfolg. Die 33 Musiker unter Leitung von Daniel Ellermann erstaunen ihr Publikum immer wieder mit Qualität, Charme und Teamgeist. Für manche von ihnen ist es eines der bisher größten Erlebnisse ihres Lebens, für die Städtepartnerschaft ein weiterer Schritt in Richtung junge Menschen stärker zu gewinnen und einzubeziehen.
Nach dem gelungenen Auftaktkonzert im Rathaus von Kendal vor überwiegend älterem Publikum gab es am Sonntag als emotionalen Höhepunkt beim Konzert mit dem Lakeland Gospel Choir in Bowness (Lake District). 100 Plätze, fast alle besetzt, begeistert mitgehendes Publikum, da hatte die Band ebenso viel Spaß wie das Publikum. Und als der Gospelchor im zweiten Teil sogar singend für die heile Rückkehr der Band nach Rinteln betete, kullerten einige Tränen der Rührung aus den Augen der Jugendlichen. Sichtlich angetan schon vom letztjährigen Kendal-Konzert des Rintelner Gospelchors sicherten die Engländer noch einmal zu, im Oktober 2018 nach Rinteln zu kommen. „Nur sieben Monate von der ersten Planung bis zum Konzert, das ist ein guter Anfang für eine neue Freundschaft“, erklärte Dietrich Lange, Vorsitzender des Rintelner Vereins für Städtepartnerschaften. „Und unser Gospelchor kommt Anfang Oktober zum zweiten Mal für Auftritte nach Kendal.“
Als die Rintelner den Chorauftritt mit stehenden Ovationen bedacht hatten, dankte dessen Organisationsleiterin Diana Berry: „Ihr seid auch ein tolles Publikum. Also auf ein Wiedersehen 2018 in Rinteln. Es war ein Vergnügen, mit diesen jungen Talenten ein Konzert zu geben.“
Kendals Bürgermeister Andy Blackman, der selbst in diesem Gospelchor singt, erinnerte noch einmal an 25 Jahre erfolgreiche Städtepartnerschaft und sah in der Bigband eine Chance für die Zukunft: „Zwei verschiedene Nationen, zwei Generationen, so kann es weitergehen.“
Auch Rintelns Bürgermeister Thomas Priemer war voll des Lobes über die Bigband: „Ihr seid wunderbare musikalische Botschafter Rintelns, ich bin stolz auf Euch.“ „Das Programm der Rintelner ging zu Herzen, was für Talente es doch an dieser Schule gibt“, sagte Chordirigentin Fiona Brooke. „Wie schön, Euch bei uns zu haben.“ Nicht zu vergessen: Der Gospelchor selbst bot mitreißende Sangeskunst, gemeinsam und in mehreren Soli.
Der Montag, nationaler Feiertag in England, bot Gelegenheit, beim Bierfestival einer lokalen Brauerei aufzutrumpfen. Für das große Rintelner Ensemble wurde eigens ein größeres Musikzelt aufgebaut, doch Regen bis zum frühen Nachmittag drohte alles zu verderben. Dann schloss der Himmel seine Schleusen, immer mehr Zuhörer füllten den Biergarten und lauschten.
Toller Sound, große Begeisterung, auch bei der Burneside Brass Band, die anschließend eher ruhige Weisen, aber auch einen deutschen Marsch spielte. „Da bekommt man richtig Lust, nach Rinteln zu kommen“, schmunzelte deren Bandleader Stuart Bell nach dem Auftritt der Rintelner. Und mehrere Mitglieder fragten gleich, wie und wann. „Und 2019 gibt es dafür gute Aussichten“, versprach Dietrich Lange.
Am letzten Tag des Kendal-Aufenthalts stand noch ein Besuch der Behindertenhilfe WOSP auf dem Programm. 45 Minuten Musik für die Schützlinge der mit Rintelns Lebenshilfe eng befreundeten Einrichtung, dankbarer Beifall dort für die willkommene Abwechslung. „Toll, dass ihr auch an diese Menschen gedacht habt“, lobten viele Kendaler. Glücklich, aber auch etwas erschöpft ging es anschließend auf die Heimreise – mit unvergesslichen Eindrücken im Gepäck. (pr)
