(Rinteln) Prof. Dr. Gunther Olesch kritisierte in seinem Impulsvortrag viele Führungskräfte von Unternehmen, die sich zu wenig um die Bedürfnisse ihrer Untergebenen kümmerten und betonte beim 5. Rintelner Zukunftstag, dass eine gute Unternehmenskultur messbare wirtschaftliche Vorteile mit sich bringe.
Die Veranstaltung, organisiert von der Stadt Rinteln, der Weserbergland AG, der IHK und der Kreishandwerkerschaft Schaumburg, drehte sich um die Frage, wie Mitarbeiter gewonnen und langfristig gebunden werden können. Wichtige Themen waren die Schaffung einer attraktiven Arbeitskultur, moderne Beurteilungssysteme, Gesundheitsförderung und die Optimierung von Arbeitsabläufen.

Höchste Zufriedenheit oft bei Azubis und Beinahe-Rentnern
Prof. Dr. Micha Bergsiek von der Hochschule Paderborn stellte fest, dass die idealen Bewerber, nach denen viele Unternehmen suchen, häufig nicht existierten. Er betonte, dass Unternehmen die Perspektive der Bewerber einnehmen sollten, da in einem Arbeitnehmermarkt Zufriedenheit oft wichtiger sei als das Gehalt. Besonders bemerkenswert ist, dass laut Bergsiek die zufriedensten Mitarbeiter häufig Azubis und Menschen kurz vor der Rente seien.

André Schubert vom Niedersächsischen Staatsbad Bad Pyrmont erläuterte, wie betriebliche Gesundheitsförderung zur Steigerung der Mitarbeitendenzufriedenheit beiträgt. Er präsentierte Programme wie „Fit im Handwerk“, die Bewegung, Entspannung, Ernährung und Stressbewältigung anbieten. Thorsten Schilawa von „SEO Vision“ erklärte, wie künstliche Intelligenz, beispielsweise durch ChatGPT, Arbeitsabläufe effizienter gestalten kann. Er warnte jedoch, dass nur bei sinnvollen Eingaben auch nützliche Ergebnisse erzielt werden können.

Prof. Dr. Olesch forderte die Unternehmen auf, mutig und visionär zu denken. Er unterstrich die Bedeutung der Arbeitgebermarke für die Rekrutierung von Fachkräften und kritisierte das oft unterschiedliche Verständnis von Führungskräften über die Bedürfnisse der Mitarbeitenden. Laut Umfragen stehen Anerkennung und Wertschätzung für die Mitarbeitenden an erster Stelle, nicht das Gehalt. Der 5. Zukunftstag bot wertvolle Einblicke in moderne Ansätze zur Mitarbeitersuche und auch über die Chancen, die internationale Fachkräfte bieten können.
(ot)
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