(Rinteln / Schaumburg / Auetal) Die Rintelner „Drei-Burgen-Route“ (RI5), einer der schönsten heimischen und naturnahen Wanderwege wurde jetzt erneut erfolgreich nach den Standards des Deutschen Wanderverbands als Qualitätsweg zertifiziert.
Wandern habe sich gerade in Zeiten von Corona als beliebte Freizeitbeschäftigung erwiesen, sagte Bürgermeisterin Andrea Lange im Rahmen der Urkundenübergabe. Matthias Gräbner, Geschäftsführer des Touristikzentrums Westliches Weserbergland (TWW), überreichte das Zertifikat mit dreijähriger Gültigkeit an die Verwaltungschefin der Weserstadt. Es ist bereits die dritte Verlängerung der Zertifizierung.
Die 13 Kilometer lange Route auf Forstwegen und Pfaden verbindet die Wanderziele Schaumburg, Paschenburg und die frühmittelalterliche Ruine der Osterburg und sei mit ihrem überregionalen Anspruch auch für die angesiedelten Gastronomieangebote sehr wichtig, unterstrich Lange.
„Das Wandern ist neben den Bereichen Radfahren und dem Historischen Weserbergland das zentrale Thema im Werben um den Gast für das Weserbergland“, berichtete Gräbner. Über 80 Prozent der Nutzer seien auf der Suche nach einer Rundtour von fünf bis 15 Kilometern Länge, berichtete Gräbner, da passe die abwechslungsreiche Drei-Burgen-Route gut ins Angebot. Ohne ehrenamtliche Unterstützung sei das Angebot allerdings nicht aufrecht zu erhalten. Zwei- bis drei jährliche Überprüfungen seien Pflicht, damit die Attraktivität und Einhaltung der Qualitätskriterien gewährleistet sind, so Gräbner, dies hätten besonders die jüngsten Sturmereignisse deutlich gemacht. Aber auch durch Schädlinge wie den Borkenkäfer oder die allgemeine Bewirtschaftung seien die Wälder oft in keinem guten Zustand, befand der TWW-Geschäftsführer.
„Bevor die Wege rezertifiziert werden konnten, wurden Sie im Vorfeld auf eine intakte Infrastruktur geprüft, Markierungszeichen nachgerüstet und querliegende Bäume entfernt. Während des Zertifizierungsverfahrens wurden die beiden Qualitätswege auf 9 Kern- und 23 Wahlkriterien bspw. in den Bereichen Wegeformat, Wanderleitsystem, Landschaft und Kultur hin überprüft. Sie garantieren somit auf kurzer Strecke ein qualitativ hohes Wandererlebnis.“ (Matthias Gräbner, TWW-Geschäftsführer)
Weiter führt er aus: “Neben der steigenden Anzahl an Wanderern in Deutschland, steigen auch die Ansprüche an die Wege. Es reicht aber nicht aus, eine gute Anzahl an Wegen vorweisen zu können, vielmehr muss die Qualität stimmen. „Wir benötigen hier dringend eine weitere Professionalisierung und Vernetzung der Akteure, um das bislang Erreichte nachhaltig abzusichern und zukünftig systematisch weiter zu entwickeln. Die Weichen hierfür sind jetzt im Rahmen des Naturparks Weserbergland gestellt.“
Apropos Ehrenamt: Wer Interesse hat, (im wahrsten Sinne) in die Fußstapfen von Wanderpate Wilfried Schnüll zu treten und sich um die Überprüfung der Wanderwege zu kümmern, kann gerne Kontakt mit dem Touristikzentrum Westliches Weserbergland aufnehmen. Infos unter www.westliches-weserbergland.de.
Ebenfalls erneut zertifiziert wurde der „Weg der Selbstzuwendung“ (AU1) im Auetal. Der 4,1 Kilometer lange Wanderweg startet am Wanderparkplatz Sportplatz Rehren und lädt an neun Stationen entlang der Aue zum Entspannen und In-Sich-Kehren ein. Hier überreichte Gräbner die Urkunde an den Bürgermeister der Gemeinde Auetal, Jörn Lohmann.
Neben weiteren Maßnahmen zur Qualitätssteigerung im Bereich Wanderwege, gelte es laut Gräbner, die heimischen Übernachtungs- und Gastronomiebetriebe weiter für das Wandern zu sensibilisieren und zu begeistern: „Gerade durch innovative und tolle Serviceangebote kann man bei der Zielgruppe punkten und sich von den Wettbewerbern abgrenzen.“