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„Alles Kunst – Meisterwerke der Künstlichen Intelligenz“: Ab 1. Februar im Museum Rinteln

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(Rinteln) Macht Künstliche Intelligenz (KI) bald alle Künstler, Grafiker und Komponisten überflüssig – weil sie genauso gut oder gar besser als der Mensch ist?

Im Februar startet Deutschlands erste Museumsausstellung, deren Bilder, Texte, Musik und Filme fast komplett von Künstlicher Intelligenz geschaffen wurden. Sie zeigt: Bereits jetzt erzeugt der Algorithmus Werke, die denen der Menschen ebenbürtig sind. Damit stellt die Ausstellung die Frage: Macht KI nun als nächstes auch noch Künstler, Grafiker, Autoren oder Komponisten überflüssig?

Rätselhaft wie da Vincis Mona Lisa sieht er den Betrachter an: Kapitän Nemo aus Jules Vernes 20.000 Meilen unter dem Meer. Will er uns vor den Schrecken der Tiefsee warnen? Schaut er gedankenverloren in die Ferne? Oder spricht aus seinen Augen gar der Wahn des manischen Forschers? Sein gewaltiger Bart windet sich tentakelhaft nach außen; auf seiner Mütze prangt ein Bullauge, das wie ein Tor zu seinen finsteren Gedanken ist.

Der düstere Nemo ist eines von über 80 Gemälden, die die Museen Bad Oeynhausen und Rinteln in ihrer neuen Doppelausstellung „Alles Kunst! Meisterwerke der Künstlichen Intelligenz“ zeigen – eindrucksvoll präsentiert auf übermannsgroße Leuchtrahmen. Darunter ist etwa ein feister König, umgeben von grinsenden Räubern (nach dem Vorbild barocker Meister), ein pastellfarbener Gestiefelter Kater, der das Fechten übt (im amerikanischen Comic Stil des frühen 20. Jahrhunderts), oder einen Papst Franziskus auf dem Skateboard (im Look einer Aquarellskizze).

Wie die alten Meister – nur Milliarden Mal schneller

„All diese Bilder sind Auftragsarbeiten“, sagt Dr. Hendrik Tieke, Leiter des Deutschen Märchen- und Wesersagenmuseums Bad Oeynhausen, einer der beiden Kuratoren der Ausstellung. „Wir haben der KI unsere Wünsche in Form von wenigen Stichpunkten mitgeteilt. Je nachdem, wie ihre Vorschläge uns dann gefielen, haben wir uns für einen entschieden oder weitere angefordert: genauso, wie es früher die adeligen Auftraggeber der großen Meister getan haben“.

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Der einzige Unterschied zu diesen Meistern: Wo bei ihnen der Schaffensprozess oft Wochen oder Monate dauerte, war hier ein Bild nach nur wenigen Minuten fertig. „Mit unserer Ausstellung wollen wir zeigen, wozu künstliche Intelligenz mittlerweile fähig ist“, sagt Dr. Stefan Meyer vom Eulenburg-Museum Rinteln, der andere Kurator der Ausstellung. „Und wir wollen auch Fragen aufwerfen: Kommt Kunst bald ohne den Menschen aus? Und ist ab sofort jeder ein Künstler, der mit ein paar Gedanken ein Programm füttert und ihm dann die Ausführung überlässt?“

Vom Text bis zur Eröffnungsrede: Macht KI bald die besseren Ausstellungen?

Selbst die menschliche Museumsarbeit stellen die Macher der Ausstellung zur Debatte: Die Ausstellungstexte und die Eröffnungsrede hat eine KI geschrieben. Auch die Hintergrundmusik und die Video-Installationen ließen KI-Programmierer von Künstlicher Intelligenz erstellen. Außerdem beantwortet eine KI die großen Fragen des Lebens (etwa: Was macht glücklich? Gibt es einen Gott?)

Zwar merkt man einigen der Werke noch an, dass sie nicht von Menschen stammen: So findet man bei genauerem Hinsehen auf manchen Bildern etwa Hände mit sieben Fingern oder ein Skateboard mit drei Rädern. Und auch manche der erklärenden Texte halten keinem genauerem Faktencheck stand. Allerdings steht die neue Technologie ja noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung.

„Alles Kunst! Meisterwerke der Künstlichen Intelligenz“ – die Doppelausstellung im Deutschen Märchenmuseum Bad Oeynhausen und im Museum Eulenburg Rinteln ist vom 1. Februar bis zum 30. Juli 2023 zu sehen.

Welchem Respekt zollen wir also in Zukunft Bildern, Videos, Texten oder Liedern, wenn wir eines wahrscheinlich nicht mehr ganz so fernen Tages gar nicht mehr unterscheiden können: Steht dahinter menschliches Fühlen und Wissen? Oder ist es bloß die unbegrenzt verfügbare „Künstliche Intelligenz“, die menschliche Empfindsamkeit und Erfahrung nur in Perfektion nachahmt? Die Besucher der Ausstellung können sich dazu ein eigenes Urteil bilden. (pr/Fotos: pr)

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