Erleichtung bei Steinberger Eltern: Es zeichnet sich ab, dass die im Schuljahr 2015/2016 in der Grundschule Deckbergen beschulten Kinder nach den Sommerferien voraussichtlich wieder in der Außenstelle Steinbergen zur Schule gehen könnten.
Zur Erinnerung: Im August 2015 war kurzfristig bekanntgegeben worden, dass die 1. und 2. Klasse in Deckbergen statt in Steinbergen zur Schule gehen werden (wir berichteten). Mehrere langfristig erkrankte Lehrkräfte waren der Grund; die Schulleitung entschloss sich damaligen Angaben zufolge aus pädagogischen Gründen zu der Verlegung. Viele Eltern waren aufgrund der kurzfristigen Bekanntgabe der Pläne in den Sommerferien verärgert, die Politik schaltete sich ein. Die Stadt Rinteln als Schulträger bekräftigte, den Schulstandort Steinbergen erhalten zu wollen. Zuvor war von Eltern und Parteien vermutet worden, eine Abschaffung des Grundschulstandortes durch die Hintertür herbeiführen zu wollen.
Jetzt zeichnet sich die Kehrtwende ab. Noch in diesem Monat findet ein Elternabend statt, zu dem die betroffenen Eltern eingeladen worden sind. Die entsprechende Einladung wurde heute verschickt. Thema: Die Rückführung der Schulklassen 1 und 2 an die Grundschule Steinbergen.
Aus Lehrkräftemangel wird Überversorgung
Zum 1. November vergangenen Jahres war eine zusätzliche Lehrkraft eingestellt worden, so die Schulleiterin der Grundschule, Claudia Buschke, die ihre Tätigkeit seit dem 28. Januar nicht mehr nur mit dem Zusatz „kommissarisch“, sondern vollumfänglich wahrnimmt. Doch zwischenzeitlich kehrten genesene Lehrkräfte wieder an ihre Arbeitsplätze zurück. Jetzt ergab sich dadurch eine Überversorgung mit Lehrkräften an der Grundschule Deckbergen/Steinbergen. Also mussten für das laufende, zweite, Schulhalbjahr mehrere Lehrer abgeordnet werden, die jetzt die Versorgung an Unterrichtsstunden der Grundschule Exten/Krankenhagen unterstützen.
Bei der Niedersächsischen Landesschulbehörde, zuständig für die Personaleinteilung an den Schulen, gibt man sich diesbezüglich etwas zugeknöpft. Auch die Frage, ob man mit den jetzt nach Exten abgeordneten Lehrkräften die Rückführung der 1. und 2. Klassen nach Steinbergen hätte umsetzen können, blieb unbeantwortet. Zur internen Fragen der Personalplanung wolle man sich nicht äußern, so die Pressesprecherin Bianca Schöneich.
Ende gut – alles gut? Fast, denn die Rückführung der Klassen findet nur dann auch tatsächlich statt, wenn genügend Schüler und Lehrer vorhanden sind und es auch bleiben – und es auch Zustimmung seitens der Eltern und Gremien gibt. Sollten also plötzlich viele Familien wegziehen oder erneut Lehrer erkranken, könnte es eng werden. Auf der anderen Seite könnten aber auch Flüchtlingskinder dazu beitragen, die Schülerquote zu stabilisieren. Fragen und weitere Abläufe sollen beim in Kürze stattfindenden Elternabend besprochen und beantwortet werden. Buschke wünscht sich darüber hinaus, dass sich Eltern bei Fragen direkt und telefonisch an die Schulleitung wenden – um schneller und einfacher Klarheit schaffen zu können.