Zurück auf Null. Der Antrag von Jusos und Junger Union Rinteln/Auetal auf Grillplätze am Alten Hafen, inklusive WLAN-Hotspot, Lounge-Möbeln und dezenter Beleuchtung (wir berichteten) wurde im Ortsrat von der Tagesordnung abgesetzt. WGS-Fraktionsvorsitzender Gert-Armin Neuhäuser „grillte“ die Antragsbegründung der Nachwuchspolitiker, indem er das Vorgehen und die Formulierungen teilweise als „ignorant“ und „eigenwillig“ geißelte.
So erinnerte er daran, dass eine Kommune bei so einem Platz auch eine Verantwortung für Lärmemissionen habe. Ferner gleiche das Vorhaben förmlich einem Wunschkonzert und die Einbeziehung des Bauhofs in Kontrolle und tägliche Müllentsorgung komme angesichts der dünnen Personaldecke einer Veräppelung seiner Mitarbeiter gleich, argumentierte Neuhäuser. Schließlich hätten die Skater bei ihrem Projekt eine Menge Eigeninitiative bewiesen und viel bewegt. Dieses Engagement vermisse er in vorliegendem Fall. Trotz „Herz für die Jugend“ plädierte er für eine Absetzung des Antrags. Zunächst einmal sollte man sich mit einer Kostenkalkulation befassen.
Patrick Zerbst (SPD) relativierte die Antragsbegründung. Vieles davon sei aus einem Brainstorming heraus niedergeschrieben worden, man habe die Gegenargumente in den sozialen Netzwerken bereits registriert. Man könne ja auch etwas verändern, vielleicht auch ein Projekt daraus entwickeln, an dem Jung und Alt gemeinsam bauen. Auch Matthias Wehrung und Kay Steding (beide CDU) zeigten zwar Verständnis für die Idee und Initiative, mit der man seit einigen Jahren daran arbeite, sich der Weser gegenüber mehr zu öffnen – doch der Gedanke an den Blick auf die Halbinsel mit verkohlten Grillplätzen und Mülleimern erzeugte bei ihnen Unbehagen. So kam man der Forderung von Neuhäuser nach und schickte den Antrag in die Warteschleife bis zur übernächsten Ortsratssitzung. Abschließenden Vorschlag von Ortsbürgermeister Friedrich-Wilhelm Rauch (CDU) inklusive: Man könnte anstelle des Alten Hafens doch die Fläche zwischen Bodega Beach Club und Biergarten am Weseranger für das Projekt ins Auge fassen. Eine Fortsetzung folgt bestimmt.