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"Am Ende wird es schick": So ist der Plan zum Ausbau der Ortsdurchfahrt Todenmann

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Gestern Abend stellten Markus Brockmann und Miriam Krumm von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr die Pläne zum Ausbau der Ortsdurchfahrt Todenmann vor.

Im Rahmen der Ortsratssitzung in Todenmann, erklärte Krumm den Einwohnern des Kirschendorfs den Ablauf: Der Bau wird in fünf Abschnitte zu je ca. 300 Meter unterteilt. Drei davon befinden sich innerhalb des Ortes, zwei außerhalb.

L441: In 5 Abschnitten wird umgebaut

Der erste Bauabschnitt beinhaltet den Bereich vom Knotenpunkt Bleekebrink/L441/Allersiek und endet beim Abzweig der Hauptstraße an der Kirche. Bauabschnitt Zwei startet entsprechend auf Höhe des Abzweigs an der Kirche und geht bis zum Abzweig „Bödeckers Brink“. Der dritte Abschnitt startet am Abzweig „Bödeckers Brink“ und endet am Ortsausgang. Die beiden verbliebenen Teilstücke bis zum Sportplatz kommen zum Schluss.

Die alte Fahrbahn sowie der Untergrund werden auf einer Tiefe von 60 Zentimeter bis hin zu einem Meter – wenn erforderlich – abgetragen und erneuert. Auf der Nordseite entsteht ein 2,50 Meter breiter Geh- und Radweg auf einer Bordanlage in gepflasterter Bauweise plus eine zweireihige Bordrinne zur Entwässerung. Die Südseite der Straße erhält eine dreireihige Muldenrinne sowie zusätzliche Entwässerungsschächte. Die neue Fahrbahn wird bis auf „plus minus ein bis zwei Zentimeter“ höhengleich wieder hergestellt. Auch die Breite bleibt mit ca. 6,20 Metern gleich.

01 rintelnaktuell ausbau L441 strasse ortsdurchfahrt todenmann fahrbahn radweg

Im Zuge der Tiefbauarbeiten werden auch Kanalsanierungen durchgeführt. Grit Seemann, Leiterin des Abwasserbetriebs der Stadt Rinteln erklärte, man habe bei Kontrollen im Dezember 2014 punktuelle Schäden und Muffenversätze in den Abwasserkanälen entdeckt. Im Zuge der anstehenden Baumaßnahmen böten sich die Behebungen an. Die Telekom hängt sich ebenfalls mit an die Baumaßnahmen und nutzt die Gelegenheit zur Verlegung von Leerrohren und teilweiser Leitungserneuerung unter dem Gehweg.

Ohne Vollsperrung geht es nicht

„Wir versuchen, soviel wie möglich unter halbseitiger Sperrung zu bauen“, sagte Krumm den Einwohnern im Aufenthaltsraum, der unter der Menschenmenge beinahe aus allen Nähten platzte, „aber es wird nicht ohne eine zeitweise Vollsperrung möglich sein.“ Bei halbseitiger Sperrung der Fahrbahn benötige man eine Fahrbahnbreite von 2,75 Metern für den Verkehr, dazu kämen die Baustellen-Absperrungen und Leitbaken; es bleibe nicht genug Platz für die Maschinen und Mitarbeiter zum Arbeiten. Während die Gossen und Pflasterarbeiten, sowie die Gabionenwände zur Hangstabilisierung unter halbseitiger Verkehrsführung mit Ampelschaltung zu bewerkstelligen sein werden, wird die Straße für die Fahrbahnarbeiten dicht gemacht.

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Das heißt für die Todenmanner Einwohner: Man rechnet seitens der Landesbehörde mit etwa fünf Wochen Vollsperrung – pro Bauabschnitt, versteht sich. Das bringt natürlich Probleme mit sich und sorgte für reichlich Nachfragen aus den Zuhörerreihen. Die Einwohner äußerten Bedenken bezüglich des Schulbusverkehrs, der Erreichbarkeit einzelner Straßen, die nicht von einer anderen Seite aus erreicht werden können. Was ist mit der Müllabfuhr, was passiert mit dem Gasthaus „Zur Linde“ und dem Elektronikhändler „Kruse“, die beide für fünf Wochen von der Außenwelt abgeschnitten wären?

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„Ich kann den Hochzeitsgästen ja schlecht sagen, sie sollen zu Fuß durch die Baustelle in den Saal kommen“, äußerte „Linde“-Chefin Ulrike Droste Bedenken. Und natürlich: Was ist mit der Erreichbarkeit der Feuerwehr? Wie kommt der Rettungsdienst im Notfall ans andere Ende des Dorfes? Können Rampen errichtet werden, um die Erreichbarkeit trotz Vollsperrung im absoluten Notfall zu gewährleisten?

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Bus, Feuerwehr, Rettungsdienst trotz Vollsperrung?

Andreas Buchmeier vom Ordnungsamt kündigte in Sachen Busverkehr Gespräche mit der SVG an. Der Fahrplan müsse angepasst werden, Behelfs-Haltestellen würden eingerichtet. „Und wenn der Rettungswagen im Notfall durch den frisch asphaltierten Abschnitt fahren muss“, ergänzte Krumm, „dann ist das eben so. Die Spuren werden nachher wieder repariert.“ Mülltonnen bedürfen einer Kennzeichnung und müssten von den Hausbesitzern „so weit wie möglich an die Straße“ gebracht werden, hieß es. Die Baufirma würde sich dann um den Weitertransport zu einer noch festzulegenden Sammelstelle kümmern. Die Umleitungsstrecke indes steht schon fest: Sie führt in Absprache mit „Straßen NRW“ über die  L866 (Schaumburger Str.) nach Eisbergen und dort weiter über die L780 (Weserstr.) und die L437 (Dankerser Str.) bis zur L437 (Bahnhofstraße) in Rinteln.

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Die Entwässerungsrinne auf der Fahrbahn-Südseite sahen einige Dorfbewohner als problematisch. Bedenken, das von den abschüssigen Straßen beschleunigte und auf die Hauptstraße treffende Wasser könnte nicht optimal abgeführt werden, trat Markus Brockmann entgegen: „Es wurde im Vorfeld eine wassertechnische Berechnung durchgeführt werden, den Berechnungen dürfen Sie trauen.“ Trotzdem wolle man den Hinweis aus den Erfahrungswerten der Bürger gern mitnehmen, sagte er.

Auch die „höhengleiche“ neue Fahrbahn gab Rätsel auf. Stellenweise, so ein Anwohner, besitze die jetzige Straße durch Wellen und Dellen ja schon zehn Zentimeter Höhenunterschied. Wo ist der Referenzpunkt für die „plus minus 1-2 cm“? Fragen über Fragen, was zur Folge hat dass es mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit einen weiteren Termin, diesmal im Beisein der zuständigen Baufirma, geben wird. Dort wird man dann noch präziser auf die Anliegen und Fragen der Dorfbewohner eingehen und individuelle Lösungsvorschläge erarbeiten.

Start frühestens Ende April

Los gehe es mit den Bauarbeiten laut der Landesbehörde „frühestens Ende April, eher Anfang Mai“, dann voraussichtlich für eine Dauer von etwa 12 Monaten. Zuvor muss noch das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren beendet werden, man rechnet hier mit einem Zeitaufwand von vier bis sechs Wochen.

So ein Umbau mit Vollsperrungen bringe immer beschwerliche Zeiten mit sich, betonte Brockmann, das sei ein bißchen so wie die Neu-Verfliesung des eigenen Treppenhauses: „Da kann man für einen gewissen Zeitraum auch nicht durchgehen“.

Aber: „Am Ende wird es schick!“

 

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