(Rinteln) Durch die Fällung von drei großen Pappeln „Am Bären“, in direkter Nähe zur künftigen BMX-Bahn, konnte der Pioniersteg als Überquerung der Exter kürzlich wieder freigegeben werden. Somit ist der Weg für Fußgänger am Heinekamp in Richtung Exten wieder begehbar. Dies teilte Dr. Joachim Steinbeck auf der jüngsten Ortsratssitzung mit. Gesperrt bleibe jedoch der Weg an der Exter entlang in Richtung Ostertorstraße. Die Verkehrssicherheit sei nicht gegeben, zunächst sei es zwingend nötig, die noch vorhandenen Pappeln zu fällen. Die benötigten Gelder dafür müssten im Haushalt fürs Jahr 2021 bereitgestellt werden.

Die groß gewachsenen Pappeln sah WGS-Fraktionschef Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser nur ungern von der Säge umgelegt und schlug eine ungewöhnliche Lösung vor, um die „Naturdenkmäler“ zu erhalten: Die Pappeln sollen bleiben, stattdessen soll der Wanderweg verlegt werden. Baudezernent Stefan Eggert-Edeler erinnerte an den hohen Pflegeaufwand, wenn vereinzelt immer wieder Baumkletterer eingesetzt werden müssten um trockene und abgestorbene Äste von mehr als 20 Zentimetern Durchmesser zu entfernen. Eine Fällung sei auch mit dem NABU abgestimmt und es würden auch entsprechend große Nachpflanzungen vorgenommen.

Matthias Wehrung (CDU) mahnte, der ökologische Wert der über 100 Jahre alten Pappeln sei durch Nachpflanzungen nicht wettzumachen. Wenn eine erforderliche, naturschutzfachliche Untersuchung zu dem Ergebnis komme, dass in nur einem Baum ein Vogel nistet, habe sich das Thema Fällung erledigt, so Wehrung. Für ihn stelle sich die Frage, ob man tatsächlich die diskutierten 50.000 Euro in die Hand nehmen solle, um die „Bäume umzuhauen“ und Nachpflanzungen vorzunehmen.

Steinbeck stellte klar, keineswegs würden in Rinteln „Bäume einfach so weggehauen“. Dies sei nach eingehender Prüfung immer die „Ultima Ratio“, (der letzte Ausweg – Anm. d. Red.) niemand fälle gern so alte und schöne Bäume. Eggert-Edeler erinnerte an die im Vergleich zu einer Eiche geringere Standsicherheit von Pappeln im hohen Alter. Von herabfallenden Ästen oder umstürzenden Bäumen sei nicht nur der Weg betroffen, sondern möglicherweise auch das gegenüberliegende Senioren-Pflegeheim im Gebäude der ehemaligen Jugendherberge. Dies, so konterte Wehrung, sei aber nur für die ersten Bäume zutreffend, „der Rest fällt nicht auf die Jugendherberge“. Er plädierte für Neuhäusers Vorschlag, den Weg zu verlegen und bekam die Zusicherung der Stadtverwaltung, man werde diese Möglichkeit prüfen.