(Rinteln) Der Bericht von Christel Struckmann auf der 18. Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Rintelner Sportvereine macht deutlich: Große Investitionen in Rinteln sichern die Wettbewerbsfähigkeit der Vereine und halten die Menschen dort bis ins hohe Alter aktiv und gesund.
Trotz knapper städtischer Kassen zeigen zwei Großprojekte, wieviel Wert die Stadt auf den Sport in ihren Vereinen legt: die Sanierung des Hallenbades und der Bau des Sportzentrums an der Burgfeldsweide. Das Prinzip der Förderung durch die AG Sport: Die Stadt bezuschusst auf Antrag ein Drittel der Gesamtkosten einer dringend erforderlichen Baumaßnahme bis maximal 60.000 Euro, sofern der Landessportbund eine Förderung übernimmt. Den Rest tragen der jeweilige Verein. Dieses Prinzip soll dem TSV Exten zu zwei neuen Umkleidekabinen mit Duschen verhelfen; Baubeginn ist für Anfang 2026 geplant.
Weitere priorisierte Projekte umfassen das Sportheim in Deckbergen (Kostenschätzung 450.000 Euro), die Sanierung zweier Toiletten des SV Engern, die Sanierung der Tennisplätze von Rot-Weiß Rinteln, die Umzäunung des A-Platzes des SC Deckbergen-Schaumburg und die bereits im Bau befindliche Kanalsanierung vom SC Schwalbe Möllenbeck. Die Vereine sind jedoch auch hier auf Eigeninitiative angewiesen: „Man muss schon zu uns kommen, zum Abholen fehlt uns das Geld“, so Struckmann.
Dr. Joachim von Meien vom Amt 40 betonte in seinem Grußwort, dass die Luft für Investitionen aufgrund der Haushaltslage der Stadt dünner werde. Gleichzeitig sei es von Vorteil, eine Institution wie die AG Sport zu haben, die zwischen den Vereinen vermittele und Konkurrenzdenken minimiere. Dieses Prinzip solle auch beim Belegungsplan für das künftige Sportzentrum gelten: Am 30. September wird in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Plan erstellt. Schulen haben montags bis freitags bis 15.30 Uhr Vorrang; danach gibt es öffentliche Zeiten für alle Sportinteressierten, und auch die Vereinszeiten müssen eingearbeitet werden in den Belegungsplan. Der Sportpark soll voraussichtlich in der 47. Kalenderwoche fertiggestellt werden. Als erstes Highlight auf dem Platz ist das 90. Bergturnfest in Rinteln vom 28. bis 30. August 2026 vorgesehen.
Was die Organisation betrifft, gibt es Kritik an den Bauanträgen für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 200 Personen: Die Anträge müssten künftig grundsätzlich digital eingereicht werden, was als Herausforderung gesehen wird, insbesondere für Hallenturniere der Fußballvereine. Alexander Sieker kritisiert, dass viele Pflichtfelder mit Fragen vorhanden seien, die man nicht beantworten könne, zum Beispiel zur Entwässerung der Halle.
Zusätzlich wünschen sich die Vereine mehr Unterstützung beim Kartenverkauf für die Sportparty am 7. März 2026 im Ratskeller und, insgesamt, eine verstärkte Meldung verdienter Sportlerinnen und Sportler sowie Ehrenamtlicher zur Ehrung auf dieser Party.
Günter Babatz vom Inklusionsrat verweist darauf, dass es große Schwierigkeiten gebe, mit den Rintelner Sportvereinen Kontakt aufzunehmen, und betont: „Mit etwas gutem Willen könnten nämlich Menschen mit Beeinträchtigungen in vielen Vereinen auch Sport treiben!“ Möglicherweise soll dabei auch die neue Sportart Walking Football helfen.
Rolf Schmidt, Beauftragter beim NFV, sieht gesundheitliche Aspekte und soziale Kontakte als zentrale Motive: Das neue Angebot richtet sich vor allem an Fußballbegeisterte aller Geschlechter jenseits der 50 Jahre, um diese zu reaktivieren oder neu zu gewinnen.
(ot)
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.