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Augen zu und durch? Geisterfahrer in der Altstadt

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Eigentlich regelt das Vorschriftzeichen Nr. 267 nach §41 StVO die Situation klar und unmissverständlich: Es bedeutet „Verbot der Einfahrt“. In Rinteln steht es unter anderem kurz nach der Kreuzung der Brennerstraße und der Ostertorstraße, am alten Museum.

Zwei Ausnahmen sind dort aufgeführt: Fahrräder dürfen trotz Verbot durchfahren, ebenso Busse. Von anderen Kraftfahrzeugen ist eindeutig nicht die Rede.

Trotzdem versuchen es manche immer wieder. Fahren dort geradeaus weiter, wo sie es nicht dürfen. Biegen weder nach links in die Ostertorstraße ein, noch nach rechts auf den Kirchplatz, wo es ebenfalls erlaubt wäre. Wohl um den „Umweg“ in der altstadtbedingt veränderten Verkehrsführung über die Ostertorstraße und die Schulstraße zu vermeiden, fahren manche Zeitgenossen einfach geradeaus weiter und werden zum Geisterfahrer. Die Versuchung lockt ja auch zu verführerisch. Die paar Meter Luftlinie sind doch viel kürzer.. als der gefühlt ewig lange Umweg.. Ein bedenklicher Trugschluss.

Brigitte Somrei, Anwohnerin der Brennerstraße, wundert sich schon seit geraumer Zeit, dass noch nichts schlimmes passiert ist: „Von unserem Wohnzimmer sehen wir ja ständig den Verkehr auf der Straße. Uns ist aufgefallen, dass es mitunter bis zu 15 Autos pro Stunde sind, die verkehrt herum durch das kurze Stück Straße fahren!“

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Versehen oder Absicht? Trotz eindeutiger Beschilderung nehmen viele einfach die Abkürzung.
Versehen oder Absicht? Trotz eindeutiger Beschilderung nehmen viele einfach die Abkürzung.

Der Logenplatz für die Kuriosität in der Altstadt bietet auch sonntags morgens Grund zum Wundern. Somrei beobachtet, dass viele Autofahrer, obwohl sie im Recht seien, freiwillig zurücksetzen und die Geisterfahrer passieren lassen. Wohl aus Angst vor gefährlichen Situationen. Dabei sind alle möglichen Autokennzeichen vertreten, heimische genau so wie auswärtige.

Ist es möglich, dass die Autofahrer einfach nur abgelenkt werden und das Verbotsschild nicht wahrnehmen? „Das glaube ich nicht“, so die Anwohnerin, „wir wohnen seit 11 Jahren hier und beobachten dieses Phänomen ständig.“ Auch der ehemalige Hausnachbar, länger an der Adresse wohnhaft, wußte einst ähnliches zu berichten.

01 rinteln aktuell einbahnstrasse verkehrssituation altstadt brennerstrasse
Ich sehe was, was Du nicht siehst: Dass man hier nicht durchfahren darf, regelt das Verbotsschild. Doch sieht es auch jeder?

Andererseits gilt auch hier offenbar die Devise: Wo kein Kläger, da kein Richter. Solange niemand die Situation überwacht und kontrolliert, wird sich auch nichts daran ändern. Bleibt nur zu hoffen, dass die Erleuchtung bei allen Beteiligten alsbald eintritt – bevor jemand zu Schaden kommt!

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