(Rinteln) Die Aula im Gymnasium Ernestinum wird umgebaut. Damit erhält das Schulgebäude einen geschlossenen Veranstaltungsraum, in dem Konzerte, Aufführungen oder Verabschiedungen unabhängig vom Unterrichtsplan stattfinden können. Bislang, so berichtete Schulleiter André Sawade, habe man Veranstaltungen nie länger als 45 Minuten am Stück abhalten können.
In den Unterrichtspausen sind Schüler nämlich auf den Fluren unterwegs, durchqueren die Aula und machen so regelmäßige Unterbrechungen notwendig. Auch sei die Akustik in der jetzigen Aula bescheiden. Durch die geringe Deckenhöhe und das damit verbundene Abstrahlverhalten des Schalls ist es für Musiker praktisch unmöglich, auf der Bühnenfläche am südlichen Ende („grüne Wiese“ genannt) zu spielen.
Die Pläne des Landkreises Schaumburg für den Umbau sind allerdings schon rund 1,5 Jahre alt, so Kreisbaudezernent Fritz Klebe auf Anfrage von Rinteln-Aktuell.de. Derzeit würden sie von einem Architekturbüro überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Grundsätzlich gilt aber: Im Zuschauerraum soll es Platz für bis zu 400 Stühle geben. Am nördlichen Ende der Aula ist eine Art Garderobentresen mit Stuhllager geplant. Zum Foyer hin soll eine massive Wand eingezogen werden. Die Empore über der künftigen Bühne wird entfernt und so der Luftraum nach oben erweitert. Ein vorhandener Raum der Theater-AG muss weichen. Dafür entstehen entlang der westlichen Wand im Obergeschoss zwei neue Räume. Weiterhin wird die neue Aula auch nach oben ein geschlossener Raum, damit sich die Schallwellen nicht mehr unkontrolliert im ganzen Schulgebäude verteilen.
Erste vorbereitende Maßnahmen, wie der Abbau nicht mehr benötigter Lüftungskanäle, finden bereits statt. Die Vorarbeiten sollen in den Osterferien 2020 beginnen. Aufgrund der arbeitsintensiven Entfernung von Teilen der Empore sind diese Baumaßnahmen für die kommenden Sommerferien vorgesehen. Ein Abschluss der Bauarbeiten werde voraussichtlich im Folgejahr stattfinden, so Klebe. Idealerweise zur Fertigstellung der neuen IGS in der direkten Nachbarschaft zum Ernestinum, denn die Aula soll auch für Veranstaltungen der Integrierten Gesamtschule genutzt werden. Dafür wird der Zugang so umgestaltet, dass er auch ohne direktes Betreten des Schulgebäudes ermöglicht sein soll. Die bisherige Kostenschätzung von rund einer Million Euro stimme allerdings nicht mehr, so Klebe. Sie werde von den Architekten zusammen mit der Bauantragsplanung überarbeitet und der Stadt Rinteln mit einem Bauantrag vorgelegt.
Ob die umgebaute Aula möglicherweise eine Antwort auf die Frage nach neuen Spielstätten für Veranstaltungen und Konzerte sein kann, bleibt offen. Der Nutzungsdruck steige laut Klebe durch die neue IGS auf jeden Fall. Im Neubau gibt es solch eine Veranstaltungshalle nämlich nicht. Und ein Buchungsplan müsste in Absprache mit beiden Schulen erstellt werden. Denn: „Bei der Aula-Nutzung gehen die Schulen vor.“