Das Kürbisfest in Beißners Scheune ist inzwischen zu einer festen Größe im jährlichen Veranstaltungskalender geworden. Mit den Jahren ist das Programm des Westendorfer Events stetig angewachsen.
Den Anfang machte ein Korb mit Kürbissen, den August Beißner vor etwa 15 Jahren von Freunden aus dem Elsass geschenkt bekam.
Den hätte man ohne weiteres „nur“ zu Kürbissuppe oder Kürbiskuchen verarbeiten können – Familie Beißner entschloß sich, es mal mit der Aussaat zu versuchen. Tochter Alexandra fand Gefallen an den interessanten Gewächsen in allen nur erdenklichen Formen und Farben, bietet auch Kindergeburtstage und Schnitz-Veranstaltungen in der Scheune an.
„Mein Vater sagte damals zu mir – entweder Du machst es richtig, oder Du lässt das bleiben“, lacht Alexandra Backhaus inmitten der mit kunterbunten Kürbissorten gefüllten Scheune. Welchen Weg sie eingeschlagen hat, lässt sich unschwer erkennen. Der Anbau der ausgestellten und zu Verkauf und Weiterverarbeitung angebotenen Kürbisse erfolgt nicht nur in der Region, er findet sogar nur weniger Meter weiter im heimischen Feld statt. Dort wachsen sie, gelb, grün, orange, groß, klein, skurril geformt wie der schrumpelige Drachenkürbis oder der „Bischofsmützenkürbis“, der tatsächlich so aussieht, als hätte jemand zwei absolut unpassende Hälften miteinander verklebt. Es scheint so, als würde der Leim noch an den Kanten heraustropfen.
„Am beliebtesten“, so Beißner, „ist der Hokkaidokürbis. Den kann man zum Schnitzen nehmen oder vielfältig in der Küche einsetzen.“
Ursprünglich aus Amerika in unsere Regionen eingeführt, erfreut sich dieses Gemüse wachsender Beliebtheit. Das dürfte auch am „Halloween“-Trend liegen, der vor einigen Jahren aus den USA zu uns herübergeschwappt ist.
Wer sich an Kürbissen satt gesehen hatte, konnte seinen Blick auch über die ausgestellten Oldtimer schweifen lassen oder – als Alternative zur beliebten Kürbissuppe – auch Currywurst mit Pommes essen. Der Nachwuchs hatte ebenfalls seinen Spaß beim Kinderschminken oder Kürbisschnitzen. Dort wurden die frisch erworbenen Exemplare unter fachkundiger Anleitung geöffnet, Kerne sowie Fruchtfleisch entfernt und mit passenden Werkzeugen Augen und Münder herausgearbeitet. Der Wettergott sorgte bei Familie Beißners Kürbisfest für feinstes Spätsommerwetter und hatte ganz offensichtlich auch ein Herz für das bunte Gemüse.
Alexandra Backhaus steht voll und Ganz hinter dem Thema Kürbis. Eine befreundete Grafikerin fertigte sogar besondere Visitenkarten für sie an. Die Berufsbezeichnung: „Kürbisflüsterin“.