Zu ihrem nach eigenen Angaben wohl ungewöhnlichsten Einsatz in diesem Jahr wurde die Polizei in Minden am Mittwoch zur Einfahrt in den Weserauentunnel gerufen. Dort hatte ein Autofahrer gestoppt, da er unter einer Tunnelphobie (Tunnelangst) leidet.
Da auf der Autobahn ähnlich ausgebauten Straße (B 61) keine Möglichkeit zur Umkehr bestand und die Ehefrau des älteren Herrn keinen Führerschein besitzt, saß das Ehepaar buchstäblich fest. Der Mann sicherte seinen Pkw ordnungsgemäß ab und wandte sich hilfesuchend an die Beamten. Die rückten umgehend aus, ließen sich das Problem schildern und schritten zur Tat. Der Ehemann wurde – abgelenkt durch etwas „Small Talk“ – in einem Streifenwagen durch den 1.730 Meter langen Weserauentunnel chauffiert. Seinen Wagen samt Ehefrau steuerte eine Polizistin durch die Röhre. Am anderen Ende, im Bereich Porta Westfalica, setzte das Ehepaar die Fahrt wieder alleine fort. Zuvor hatten sie sich noch bei ihren „Helfern in der Not“ herzlich bedankt.
Das aus dem Münsterland stammende Ehepaar befand sich auf der Heimkehr aus dem Weihnachtsurlaub und beabsichtigte „über Land“ zu fahren. Dass der Mann dabei in Minden auf den seit 2002 für den Verkehr freigegeben Weserauentunnel treffen würde, habe er eigenem Bekunden nach nicht gewusst. Da ihn die Symptome seiner Tunnelangst fahrunfähig machen würden und somit eine Gefahr für ihn und andere Autofahrer im Tunnel bestanden hätte, habe er sich an die Polizisten gewandt. (po)