Nachdem Tag Eins der Großbaustelle in Steinbergen mit Einrichtung, Inbetriebnahme und Abnahme der Verkehrsführung samt Umleitung verstrichen war, gibt es am zweiten Tag unübersehbar Bautätigkeiten am Steinberger Kreuz.
Arbeiter fällten Dutzende Baumstämme am Berghang zur B238 hin, um so das Terrain für die Verbreiterung der Fahrbahn und Aufnahme für die Gabionenstützwand zu schaffen, da Teile des Bergs abgetragen werden müssen. Mit schweren Baumaschinen wurden die Verkehrsteiler und Teile der Fahrbahnoberfläche aufgenommen und für den Abtransport vorbereitet.
Westendorf bleibt Verkehrs-Nadelöhr
Der Verkehr, so hatte es in den Mittagsstunden den Anschein, passiert den Baustellenbereich größtenteils fließend. Knackpunkt ist und bleibt nach wie vor die Ampel in Westendorf, wo sich beim Aufeinandertreffen der L 438 und der B 83 immer wieder lange Rückstaus, besonders in Richtung Engern, bilden. In der ersten Zeit werden dort (und an der Einmündung L 443/B 83) die Ampelschaltungen in Verkehrsspitzenzeiten durch Mitarbeiter von Hand geregelt, nachts übernimmt eine Automatik die Funktion. Am Bahnübergang zwischen Engern und Westendorf sitzt ein Sicherungsposten der Deutschen Bahn um im Fall eines Rückstaus bis auf den Bahnübergang rechtzeitig reagieren zu können. Bei der Niedersächsischen Straßenbaubehörde hofft man, die beiden Ampelschaltungen nach einer Eingewöhnungszeit vollständig in den Automatikmodus schalten zu können.
Die Empfehlung für Ortskundige lautet daher nach wie vor: Wer aus Richtung Engern unterwegs ist, umfährt den Bereich lieber großräumig, sofern möglich. Auch einer oft gestellten Frage sind wir in diesem Zuge nachgegangen: „Warum darf man nicht aus Steinbergen oder Engern kommend links, bzw. geradeaus auf die Unabhängigkeitsstraße (K74) fahren, sondern nur aus Richtung Deckbergen rechts dorthin abbiegen?“
Warum ist kein Abbiegen auf die K74 aus allen Richtungen möglich?
Der Grund ist so simpel wie einleuchtend und wird vom Leiter der Straßenbaubehörde in Hameln, Markus Brockmann, erklärt: „Das Einbiegen aus Engern oder Steinbergen auf die K74 ist nicht möglich, weil sich hier der Rückstaubereich der Baustellenampel befindet. Es mag zwar sein, dass einzelne Verkehrsteilnehmer ein Passieren ermöglichen würden, das ginge jedoch zu Lasten des Verkehrsflusses.“ Mit anderen Worten gesagt: Angenommen, der Rückstau an der Ampel würde bis zum Autohaus Niederdorf reichen, dann hätten Verkehrsteilnehmer keine Chance durch die Autoschlange hindurch auf die K74 abzubiegen. Sie müssten warten, bis sich eine Lücke auftut, und würden so abermals Rückstaus provozieren.
(Fotos: Radio Rinteln)