Die Ratssitzung am 28. Februar 2019 rückt näher, gleichzeitig steigt die Zahl der Anträge und Tagesordnungspunkte. In einem davon beantragt WGS-Fraktionsvorsitzender Dr. Gert Armin Neuhäuser, Bürgermeister Thomas Priemer solle sich mit dem Bundesverkehrsministerium in Verbindung setzen, um Einzelheiten zu dem in der Presse genannten, geplanten Ausbau der Bahnstrecke Dortmund-Hannover-Braunschweig im Streckenabschnitt Minden-Wunstorf in Erfahrung zu bringen.
Die Bahnstrecke Hannover-Minden ist eine bedeutende Ost-West-Achse des deutschen Schienenverkehrs und verbindet Polen und die Niederlande. Überwiegend viergleisig ausgebaut, besteht zwischen Minden und Wunstorf ein Engpass durch einen zweigleisigen Ausbau. Dieses Nadelöhr soll als vordringlicher Bedarf seit dem Bundesschienenwegeausbaugesetz von November 1993 beseitigt werden. Jüngsten Berichten zufolge, so Neuhäuser, solle eine Hochgeschwindigkeitstrasse entlang der A2 und damit jenseits der bestehenden Strecke gebaut werden. Diese Trasse führe nicht wie bisher von Minden an Bückeburg vorbei nach Stadthagen, sondern über Rinteln und damit an der Autobahn entlang. Dies würde laut Neuhäusers Antragsbegründung für Rinteln eine massive Lärmbelastung bedeuten, da die Strecke für Geschwindigkeiten von 230 Stundenkilometern ausgelegt werden soll.
Aufgrund der Dauer von Planung und Realisierung solcher Projekte rechnet Neuhäuser zwar nicht mehr damit, dass er und die meisten derzeitigen Ratsmitglieder eine Eröffnung selbst erleben werden, doch eine derartige Planung sei aufgrund der Erfahrungen mit Hochgeschwindigkeitstrassen im Rheintal „gleichbedeutend mit dem Tod der Region“. Allein die Planung werde zu einem massiven Wertverlust vieler Grundstücke führen, fürchtet Neuhäuser: „Es kann nicht sein, dass Hochgeschwindigkeitsfantasien der Bahn und des Ministeriums zulasten von Mensch und Natur gehen.“
Sollten sich diese Pläne bewahrheiten, fordert Neuhäuser eine Resolution des Rates gegen einen derartigen Ausbau.