(Rinteln) Nachdem der WGS-Antrag auf Verbotsschilder für E-Scooter in der Fußgängerzone und ein zeitweises Fahrverbot für Fahrräder im Ortsrat teilweise abgelehnt worden war (wir berichteten; mehrheitlich sprach sich der Ortsrat gegen ein Radfahrverbot aus), war jetzt der Bauausschuss mit der Beratung zu dem Thema an der Reihe.
Mit einer überraschenden Wende gleich zu Beginn: Jens Maack von der antragstellenden WGS schlug vor, die Durchfahrtsregelung nur für E-Scooter zu beschließen und das Wort „Fahrräder“ aus dem Beschlusstext zu streichen – was auf breite Zustimmung stieß und die Abstimmung über ein Radfahrverbot von 11:30 bis 18:00 Uhr überflüssig machte. Was also im Ortsrat für reichlich Diskussionsstoff sorgte, kam jetzt überhaupt nicht mehr zur Abstimmung.
Bei der Aufstellung von Verbotsschildern für E-Scooter in der Rintelner Fußgängerzone war man sich ebenfalls einig und regte an, das Thema der Kontrollen verstärkt anzugehen. In Sachen Details und Zuständigkeiten befinde man sich derzeit noch in Abstimmung mit der Polizei, so Ordnungsamtsleiterin Ute Grieger. Das Thema der Kontrollen in der Rintelner Fußgängerzone ist übrigens nicht neu. (Übrigens: Bereits im Herbst 2017 forderte der Seniorenbeirat ein Fahrverbot von 9 bis 20 Uhr, die Verwaltung kündigte – besonders nach Schulschluss – Kontrollen an. Hier der Artikel: KLICK.)
Während Wilfried Althof vom Seniorenbeirat die Entscheidung zugunsten der Radfahrer bedauerte und die Stadt Barsinghausen als Beispiel für eine große Fußgängerzone ohne Radverkehr anführte, appellierte Carsten Ruhnau (SPD), sinnvolle Routen für Fahrradfahrer durch die Stadt zu schaffen. Zwar könne er den Interessenskonflikt verstehen, doch die derzeitige Verkehrsführung würde Radler direkt am „Woolworth“ über die Ampel in die Fußgängerzone leiten. Uta Fahrenkamp (Grüne) nannte es ein „fatales Signal“, falls man gleich zu Beginn der Umsetzung des Radverkehrskonzepts den Radverkehr einschränken würde. Für solch eine Regelung brauche es Unfallzahlen als Diskussionsgrundlage, außerdem sah sie einen Widerspruch darin, Schülern morgens den Weg durch die Innenstadt zur Schule zu erlauben – den Rückweg mittags jedoch nicht: „Da hält sich doch niemand dran.“
Rauch: „Lasst uns erstmal anfangen, das Radverkehrskonzept umzusetzen und schauen, wie es sich auf die Fußgängerzone auswirkt“
Veit Rauch (CDU) befand ebenfalls, man müsse erst einmal abwarten, wie sich der Radverkehr in der Fußgängerzone nach Umsetzung des Radverkehrskonzepts entwickelt. Auch müssten die Touristen bedacht werden, die über den Weserradweg in die Stadt fahren und möglicherweise die Gastronomie ansteuern, bedacht werden. Sebastian Hube als beratendes Mitglied, nach eigenen Angaben mit dem Rad in Deutschland und Österreich unterwegs, schilderte, dass seiner Einschätzung nach in rund der Hälfte der Fußgängerzonen das Radfahren erlaubt sei und erinnerte daran, dass schließlich auch Eltern mit Kind und Anhänger in den Städten unterwegs seien und auch durchfahren möchten.
Final entscheidet der Rat der Stadt Rinteln am 28. November über die Beschilderung für E-Scooter. Eine Zustimmung scheint angesichts der bisherigen Diskussionen als sicher.
(vu/Fotos: vu)
Mehr zum Thema aus dem Jahr 2017:
Seniorenbeirat fordert Fahrverbot: Stadt kündigt Radler-Kontrollen in Fußgängerzone an
Auf den Button unten drücken um den Inhalt anzuzeigen www.rinteln-aktuell.de.
Inhalt laden
Radfahrverbot in der Fußgängerzone: Ortsrat beschließt „wir veranlassen nichts“
Auf den Button unten drücken um den Inhalt anzuzeigen www.rinteln-aktuell.de.
Inhalt laden
Bereits 2014 haben wir zu dem Thema berichtet:
Jung und Alt auf engem Raum – Rücksichtnahme in Rintelns Fahrradverkehr
Auf den Button unten drücken um den Inhalt anzuzeigen www.rinteln-aktuell.de.
Inhalt laden
Fußgänger kontra Radfahrer: Nimmt der Streit neue Formen an?
Auf den Button unten drücken um den Inhalt anzuzeigen www.rinteln-aktuell.de.
Inhalt laden