(Rinteln) Erfreulich harmonisch ging es auf der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bau- und Stadtentwicklung beim Thema „Nutzung der Ernestinum-Aula als Veranstaltungsraum“ zu. Mit acht Ja-Stimmen und einer Enthaltung (Ausschussvorsitzender Matthias Wehrung war während der Debatte über diesen Tagesordnungspunkt nicht im Saal) stimmten die Ausschussmitglieder fraktionsübergreifend zu.
Hintergrund: Die Aula des Gymnasiums Ernestinum wird vom Landkreis Schaumburg umgebaut. Für die Stadt Rinteln ergibt sich die Möglichkeit, sich an den Umbaumaßnahmen zu beteiligen und in bestimmten Punkten des Projekts anteilig oder vollständig Kosten zu übernehmen (wir berichteten). Die Kostensteigerung beläuft sich laut Planungen auf rund 950.000 Euro. Dadurch fällt für die Stadt eine um 80.000 Euro pro Jahr erhöhte Kreisumlage (inklusive einer halben Hausmeisterstelle) für die nächsten 20 Jahre an. Im Gegenzug entfällt der Zuschussbedarf für den Brückentorsaal, der die Stadt durchschnittlich 145.700 Euro pro Jahr gekostet hat. Das Gebäude bleibt Eigentum des Landkreises, die fest eingebauten Bauteile gehen ins Eigentum des Kreises über. Der Umbau soll im dritten Quartal des Jahres 2021 fertig werden. Dann könnten dort wieder in Abstimmung mit Schule und Landkreis Veranstaltungen von Vereinen und Organisationen stattfinden. Damit wären die Folgen der Brückentorsaal-Schließung zumindest abgemildert.
Uta Fahrenkamp (Grüne) gefiel das „resourcenschonende Bauen im Bestand“ samt kostengünstiger und schneller Möglichkeit der Umsetzung. Bernd Kirchhoff (SPD) befand, die bisherige Diskussion habe allen „viel abverlangt“, habe möglicherweise aber auch Gutes gehabt. So habe es die Gelegenheit gegeben, eine Bestandsaufnahme über bestehende Räumlichkeiten und Hallen zu machen. Als „gutes Zeichen“ wertete auch Björn Rinne (WGS) die aktuelle Entwicklung „nach all dem Zwist“ der Vergangenheit und sprach sich ausdrücklich für diese Idee aus. Heinz-Jürgen Requardt (CDU) stimmte dem Beschlussvorschlag „voll und ganz zu“, allerdings fehlte noch die Nutzungsvereinbarung zwischen Landkreis und Stadt. Diese, so konnte Baudezernent Stefan Eggert-Edeler beruhigen, würde noch abgestimmt und läge demnächst vor.
Das letzte Wort in dieser Angelegenheit hat der Rat der Stadt Rinteln, der das Thema am 18. Juni behandeln wird.