(Rinteln) Die Weserstadt hat Besuch aus China bekommen. Zehn Studentinnen der Southwest University in Chongqing sind jetzt zusammen mit Professorin Li Shanze zu Gast in Rinteln und werden an einem zweiwöchigen Praktikum in den Kitas Wichtelburg, Heidestrolche, Waldzwerge, MinniMax und Klabauternest teilnehmen. Ziel ist es, im Rahmen eines Fachkräfteaustauschs im Bereich Frühpädagogik neue Erkenntnisse über die frühkindliche Bildung in anderen Ländern und Kulturen zu erlangen.
Über 50.000 Studenten an der Southwest University in Chongqing (China)
Bürgermeister Thomas Priemer, Stadtjurist Dr. Joachim Steinbeck und Mareen Fennert vom Familienzentrum begrüßten die Delegation am Montagmorgen im Rathaus und stellten das Programm vor. Dabei gab es interessante Einblicke ins „Reich der Mitte“. Allein die Größe der dortigen Universität ist beeindruckend. Ungefähr 50.000 Studenten sind dort laut Professorin Li an elf Fakultäten und 36 Colleges eingeschrieben, insgesamt auf einer Fläche von rund 600 Hektar (laut Wikipedia). Es gibt 105 Bachelor-Studiengänge, neun beschäftigen sich mit dem Thema frühkindliche Bildung. Darunter sind Studiengänge der vorschulischen und schulischen Bildung, Sonderpädagogik, wissenschaftliche Bildung und weitere. Die Southwest University kooperiert mit internationalen Hochschulen, unter anderem in den Vereinigten Staaten in Michigan, Illinois, Wisconsin, British Columbia und der Princeton Universität in New Jersey. Die Academia in Rinteln ist jetzt erster Kooperationspartner in Deutschland.
Nach der offiziellen Begrüßung ging es für die Studentinnen in die Rintelner Kitas
Priemer warb dafür, im Sinne der bevorstehenden Städtepartnerschaft Rintelns mit der chinesischen Stadt Tongnan, frühzeitig Beziehungen über nationale Grenzen hinweg zu knüpfen, wie dies bereits mit Polen und der Stadt Slawno und England (Kendal) der Fall ist. China sei einer der wichtigsten Wirtschaftspartner Deutschlands in Asien. Die Völkerverständigung sei im Sinne von Wirtschaft, Kultur und Tourismus wichtig. Aus keinem anderen Land kämen so viele Menschen an deutsche Universitäten, wie aus China, sagte Priemer und rührte gleichzeitig die Werbetrommel für Rintelns Ausflugsmöglichkeiten und Freizeitangebote mit Beach-Club, Biergarten, Kino, Kanufahrten, Wandern und Radfahren und vielem mehr.
Bernhard Priesmeier vom Rintelner Städtepartnerschaftsverein freute sich auf den Austausch und bekräftigte, es gebe Rintelner, denen die gute Entwicklung der Beziehungen zu China sehr am Herzen lägen und die sich auch privat stark dafür engagieren. Professorin Li gefiel die „wunderschöne Stadt Rinteln“, wie sie sagte. Für einige der Studentinnen sei dies der erste Auslandsaufenthalt in ihrem Leben. Entsprechend freuten sie sich voller Spannung und Neugier auf die Reise.
Die Praktikumstage beginnen für die Studentinnen zwischen 8 und 8:30 Uhr und enden gegen 15 Uhr. Als Ausgleich zum Alltag sind verschiedene Programmpunkte, wie ein Besuch im „Phaeno“-Wissenschaftsmuseum in Wolfsburg, eine Stadtführung durch Rintelns Altstadt und ein Ausflug mit der Draisine geplant.