Ein Gastbeitrag von Melanie Ladwig, Physiotherapeutin und Bobath-Therapeutin der IBITA, vom Therapie-Zentrum-Rinteln.
Damals wie heute handelt es sich bei dem von Berta und Karl Bobath in den 1940er Jahren entwickelte Konzept um einen multidisziplinären Therapieansatz.
Das Bobath-Konzept ist heute unbestritten das erfolgreichste und anerkannteste Pflege- und Therapiekonzept zur Rehabilitation von Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie Schlaganfälle, Hirnblutungen, Schädel-Hirn-Trauma oder Hirntumore.
Während im vorherigen Jahrhundert der Behandlungsfokus überwiegend auf Anbahnung „normaler“ Bewegung zur Vermeidung von Kompensationen, Vermeidung bzw. Hemmung von Spastik und Wiederherstellung eines angepassten Muskeltonus lag, so liegt dagegen heute vielmehr das Ziel bei der Behandlung auf der Optimierung von Funktionen auf Ebene der Aktivität und Alltagsintegration (I.C.F) des Patienten.
Die Behandlungen sind deutlich funktioneller und situativer an die Bedürfnisse des Patienten angepasst, als dies zuvor der Fall war.
Der heutige Bobath-Therapeut hat daher zu entscheiden, ob er seinen Behandlungsschwerpunkt darauf legt, „den Patienten hin zu einer Aktivität aufzubauen, den Patienten während der Ausführung zu justieren bzw. zu korrigieren oder den Patienten während der Ausführung in sicherer und begrenzter Umgebung experimentieren zu lassen“ (© 2012 Verein der Bobath InstruktorInnen IBITA Deutschland und Österreich e.V.).
Zudem distanziert man sich heute mehr und mehr vom Bergriff der „normalen“ Bewegung.
Viel mehr ist das Ziel die Optimierung der Bewegung, individuell je nach Patient, sprich variabel, angepasst an Aufgabe, Ziel und Umgebung mit eigenen Strategien und Lösungen.
Hierbei sind heutzutage auch Kompensationen nicht vermeidbar, da sich das ZNS neue Lösungen sucht; die Aufgabe des Therapeuten besteht nun darin, die günstigste dieser Lösungen angepasst an den Patienten zu finden.
Ob altes oder neues Konzept, das Ziel ist stets, dass Therapeut und Patient gemeinsam Problemlösungsstrategien erarbeiten. Dabei ist es essentiell, dass sich der Patient seiner Leistungen, Möglichkeiten und Grenzen stets bewusst wird.
Ein moderner angemessener Mix beider Ansätze wird durch qualifizierte Bobath-Therapeuten im Therapie-Zentrum-Rinteln angeboten.
Da die Wirksamkeit der Bobath-Therapie nachgewiesen ist, werden die Kosten für diese Therapie von gesetzlichen sowie privaten Krankenkassen übernommen.
Langfristige Verordnungen von bis zu 12 Monaten sind in Absprache mit dem behandelnden Arzt, der Krankenkasse und dem zuständigen Therapeuten möglich.
Melanie Ladwig
Physiotherapeutin
Bobath-Therapeutin der IBITA
Tel.: 0 57 51 – 4 20 83
