Es gibt Neuigkeiten vom Fockenkump. Der Teich an der Seetorbrücke/Ecke Dauestraße nervt seit Wochen mit Gestank und glibbrig-schleimigem Aussehen (wir berichteten: KLICK).
Mit Nährstoffen übersättigt, durch Algen zugewuchert und durch Faulgase scheinbar umgekippt, schien es für das stehende Gewässer nur einen Ausweg zu geben: Abpumpen und ausbaggern. Nun folgt die Rolle rückwärts.
„Die entnommenen und beim Landkreis Schaumburg analysierten Wasserproben haben ergeben, dass die Wasserqualität gut ist“, so Heino Stemme vom Baubetriebshof der Stadt Rinteln. Und was gut ist, muss nicht abgepumpt werden. Chemische Hilfsmittel oder sonstige Zusatzstoffe sollen übrigens nicht zum Einsatz kommen.
Und so kommt anstelle des Baggers ein Berky-Mähboot der Firma Anton Berkenheger aus dem emsländischen Haren zum Einsatz, mit dessen Hilfe die Algen entfernt und am Ufer abgeladen werden sollen. Helenensee-Chef Hoimar von Ditfurth-Siefken hat das von einem 48 PS starken Dieselmotor angetriebene Boot selbst im Einsatz und bezeichnet es dank der zahlreichen Verbesserungen, die im Laufe der 25-jährigen Produktionszeit auch aus seiner Feder eingeflossen sind, als „eierlegende Wollmilchsau“.
Dank verschiedener Peripheriegeräte kann es in einer Vielzahl von Gewässern eingesetzt werden. „Man kann zum Beispiel eine Schleppsense mit drei Metern Durchmesser hinter dem Boot herziehen und so mähen“, so von Ditfurth-Siefken, „wir werden für den Fockenkump aber auf ein sogenanntes T-Schneidwerk zurückgreifen.“ Nach dem Mähen wird das Boot umgebaut und mit einem Frontlader bestückt. Wie ein Radlader im Wasser schaufelt das Boot die abgemähten Algen dann ans Ufer. Das 5 Meter lange und 2,5 Tonnen schwere Mähboot wird entweder mit einem Kran oder einem sogenannten „Sliptrailer“ zu Wasser gelassen. Im letzteren Fall muss eine Zufahrt zum Fockenkump geschaffen werden.
„Das Problem im Fockenkump ist eigentlich nur optischer Natur“, so der Helenensee-Chef, „oben schwimmen Fadenalgen und die sogenannte Entengrütze. Unter der Wasseroberfläche ist das ährige Tausendblatt vertreten.“ Für die gute Wasserqualität spräche außerdem die Tatsache, dass im Fockenkump keine Blaualgen zu finden seien.
Wenn alles glatt geht, könnten die notwendigen Arbeiten dazu schon in der kommenden Woche beginnen. Damit der „Lebensraum Tümpel“ endlich wieder einer ist – und auch optisch wieder vorzeigbar.