Am Freitag, dem 07.08.2015, kam es im Hotel-Restaurant „Jetenburger Hof“ in Bückeburg zu einem Dachstuhlbrand, der sich zu einem der größten Einsätze der vergangenen Jahre in Bückeburg entwickelte.
170 Feuerwehrleute waren insgesamt neun Stunden im Einsatz um die Flammen zu bekämpfen. 40 Einsatzfahrzeuge befanden sich vor Ort. Sechs Mitarbeiter und zwei Feuerwehrleute wurden verletzt.
Um 13:30 Uhr wurde die Alarmmeldung „B2 – Küchenbrand“ ausgelöst, daraufhin rückte die Freiwillige Feuerwehr Bückeburg-Stadt in die Jetenburger Straße aus. Zu diesem Zeitpunkt drang massiv Brandrauch aus dem dreigeschossigen Gebäude. Bei der Lageerkundung durch den Brandmeister wurde festgestellt, dass sich das Feuer von der Küche im Erdgeschoss durch ein Lüftungsrohr ins Dachgeschoss ausgebreitet hatte.
Brandrauch drang aus dem „Jetenburger Hof“
Der erste Angriffstrupp der Feuerwehr betrat die Küche zur Brandbekämpfung mit Atemschutz . Weitere Einsatzkräfte begannen parallel, das Feuer im Dachbereich mit einem Strahlrohr von der Hofeinfahrt aus zu bekämpfen. Die Bückeburger Drehleiter bezog zwischen dem Restaurant und dem Wohnhaus mit der Hausnummer 32 Position, um dem Brand im Dachbereich zu Leibe rücken zu können.
Weitere Atemschutzgeräteträger rüsteten sich für ein Vordringen ins Dachgeschoss. Die dort im Weg stehende Stahltür musste durch massiven Krafteinsatz von vier Feuerwehrleuten gewaltsam geöffnet werden. Aufgrund der Ausdehnung der Lage forderte Einsatzleiter Daniel Hesseling die Freiwiligen Feuerwehren des Löschzuges Bückeburg-Ost aus Bergdorf, Müsingen und Scheie, sowie einen weiteren Löschzug aus Stadthagen nach.
Fünf Mitarbeiter des Restaurants wurden vom Rettungsdienst mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung versorgt. Eine Mitarbeiterin machte sich mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Hotel, stürzte und wurde ebenfalls rettungsdienstlich versorgt.
Unterdessen breitete sich das Feuer unter der Dachverkleidung im Dachgeschoss weiter aus. Im Innenangriff öffneten Atemschutztrupps die Wand- und Deckenverkleidung, um an den Brandherd zu gelangen. Einsatzkräfte auf der Drehleiter entfernten von drei Seiten Dachziegel im Außenbereich, die Hubrettungsbühne aus Stadthagen bezog vor dem Gebäude Stellung. Eine weitere angeforderte Drehleiter, diesmal von der Freiwilligen Feuerwehr Rinteln, ging an der Giebelseite zum Gebäude Jetenburger Straße 34 in Stellung.
Teile des Dachs zur Brandbekämpfung geöffnet
Zeitgleich kämpften sich die Atemschutztrupps im Gebäudeinneren voran. Aufgrund der schweren körperlichen Arbeit und einer Außentemperatur von über 30 Grad war die Atemluft bereits nach rund 20 Minuten aufgebraucht, neue Einsatzkräfte mussten vorangehen. Da der Bedarf an Atemschutzgeräteträgern hoch war, kamen weitere Einsatzkräfte aus Röcke, Rusbend, sowie von der Bundeswehrfeuerwehr aus Achum zur Verstärkung. Desweiteren wurde der Gerätewagen Atem- und Strahlenschutz der Umweltschutzeinheit des Landkreises Schaumburg angefordert, um weitere Atemluftflaschen und Atemschutzmasken bereit zu halten.
Aus einem Einkaufsmarkt wurden Getränke herangeholt, um den Flüssigkeitsverlust durch die Arbeit auszugleichen. Ein Rettungswagen stand permanent zur Absicherung der Einsatzkräfte in Bereitstellung. Zur Unterstützung des Einsatzleiters rückten der Einsatzleitwagen der Feuerwehr Bückeburg und der Fernmeldezug sowie die Technische Einsatzleitung des Landkreises mit dem im Frühjahr in Dienst gestellten Einsatzleitwagen (ELW) 2 an. Dieser unterstützte den Bückeburger ELW bei der Koordinierung der Maßnahmen.
Stadtbrandmeister Marko Bruckmann, sein Stellvertreter Thomas Wimmer und der stellvertretende Kreisbrandmeister Dirk Hahne standen Einsatzleiter Daniel Hesseling bei der Arbeit zur Seite. Die Einsatzstelle wurde in vier Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt führte den Innenangriff im Gebäude, die Brandbekämpfung im Dachgeschoss, Kontrolle der anderen Räume und Belüftung. Die Arbeiten wurden mit einer Wärmebildkamera und zwei Mehrgasmessgeräten überwacht, rund 20 Atemschutztrupps kamen zum Einsatz.
Im Außenbereich unterteilte man die Brandbekämpfung in zwei Einsatzabschnitte, zum einen die Brandbekämpfung vom Hof Haus 32 mit der Drehleiter Bückeburg, zum anderen die Brandbekämpfung Jetenburger Strße mit der Hubrettungsbühne Stadthagen und der Drehleiter Rinteln. Der vierte Abschnitt koordinierte die Unterstützungsarbeiten und Bereitstellung weiterer Einsatzmittel. Alle nicht direkt am Brandobjekt erforderlichen Einsatzmittel stellte man auf dem Bahnhofsvorplatz bereit.
Autofahrer fuhr Feuerwehrmann über den Fuß
Der Bahnübergang am Bückeburger Bahnhof war während des Einsatzes gesperrt, ebenso die Jetenburger Straße und die Straße „Am Bahnhof“. Auf den Zugverkehr hatte der Einsatz keine Auswirkungen. Trotz der Absperrungen versuchten mehrere Autofahrer ein Durchkommen und gefährdeten dabei die Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit. Ein uneinsichtiger Autofahrer verletzte sogar einen Feuerwehrmann am Fuß. Der Mann wurde zur Untersuchung ins Bückeburger Krankenhaus gebracht, ein weiterer Feuerwehrmann kam aufgrund von Kreislaufproblemen ins Krankenhaus.
Gegen 17:00 Uhr war der Brand gelöscht, die Maßnahme konnte zurückgebaut werden. Eine Brandwache von sechs Feuerwehrleuten und zwei Fahrzeugen blieb an der Einsatzstelle, im Verlauf des Abends mussten noch mehrere Brandnester gelöscht und gekühlte Lebensmittelvorräte aus dem Keller geborgen werden.
(Quelle: Steffen Titze, Stadtpressewart Feuerwehr Bückeburg)