(Rinteln) Auch wenn Menschen nicht immer die selbe Sprache sprechen, eint sie doch die Liebe zu Noten und Melodien. So fanden sich jetzt in der Aula des Ernestinums Musiker der dänischen Bigband „Pianoforte“ zu einem kleinen Gastspiel ein, um gemeinsam mit der Ernestinum Bigband zu proben und zu musizieren.
Die 35-köpfige Truppe aus Apenrade befindet sich momentan auf einer einwöchigen Probentour mit Unterkunft in Hameln und übt für ihr Jahreskonzert in der kommenden Woche. „Nach dieser Zeit sind wir super vorbereitet“, erklärte Bandleiter Jacob Andersen und klärte über einige der Besonderheiten des dänischen Schulsystems auf. So verriet er, dass die Grundschulzeit in Dänemark neun Jahre beträgt. Entsprechend kurz gestaltet sich der Aufenthalt am Gymnasium.

Die Herausforderungen für Schulbands sind länderübergreifend gleich. Durch regelmäßigen Schülerabgang gehen den Ensembles eingeübte Musiker verloren, neue müssen erst eingearbeitet werden. So kam auch die etwas größere Anzahl an Schülern der Bigband zustande, erklärte Musiklehrer Daniel Ellermann. Beim Jahreskonzert am 29. März müsse man sich wieder von rund einem Drittel der Musiker verabschieden, daher sei die Band aktuell teils doppelt besetzt um einen nahtlosen Übergang zu schaffen.

Während der öffentlichen Probe führten die heimischen Gastgeber größtenteils Bewährtes aus dem Repertoire auf, überraschten aber auch mit der Premiere eines neuen Stückes, das erstmals beim großen Jahreskonzert dem breiten Publikum präsentiert wird: „Hallelujah“, gesungen von Emily Sanal.
Die Gäste aus Dänemark ernteten für ihre stimmstarken Auftritte mit „Don´t Get Around Much Anymore“ (im Original von Duke Ellington) und „Skyfall“ von Adele großen Beifall. Viele der jungen Musiker hätten im August vergangenen Jahres erstmals ein Blasinstrument in Händen gehalten, lobte Andersen den Ehrgeiz der Schüler und bedankte sich im gleichen Atemzug bei der eigenen Schulleitung, die solche Probenfahrten ermögliche. Natürlich durfte auch ein Musikstück in dänischer Sprache nicht fehlen. „Ich verstehe zwar den Text nicht genau“, scherzte Andersen, „aber es hat mit Tigern zu tun.“

