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Das Rintelner Schaukelpferdchen geht auf seine vorerst letzte Reise

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(Rinteln) Die Geschichte vom elektrischen Schaukelpferd vor dem Schuh-Peters Fachgeschäft in Rinteln hat viele Menschen bewegt.

Unser Artikel über den geplanten Abbau aufgrund der Einstellung des Geschäftsbetriebs der Ausstellerfirma in Uelzen löste eine regelrechte Lawine emotionaler Reaktionen in der Leserschaft aus. Spontan fand sich eine Initiative zusammen, um das münzbetriebene Pferdchen zu „retten“.

Unter anderem in der Facebook-Gruppe „Historisches Rinteln“ entwickelte sich eine leidenschaftliche Diskussion, da viele Rintelner mit dem Schaukelpferd auch Erinnerungen an die eigene Kindheit verbinden.

Ulrich Döpke von Schuh-Peters zog den Stecker.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Hartmut Herforth, Administrator der besagten Facebook-Gruppe, verkündete seinerzeit zunächst das erfolgreiche Ergebnis der Verhandlungsgespräche mit der Betreiberfirma. Gegen eine „Ablösesumme“ von 100 Euro konnte das Pferd vor der Verschrottung bewahrt werden. Gruppenmitglied Ingo Wijchers erklärte, den Betrag komplett übernehmen zu wollen. Anschließend gab Herforth bekannt, die Summe werde zugunsten einer Ukraine-Hilfsaktion gespendet. Zunächst war angedacht, das namenlose Pferdchen im Stadtmuseum unterzubringen.

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Jörg Brandt (li.) und Hartmut Herforth (re.) bugsierten das Schaukelpferd in Richtung EKO-Transporter.

Am heutigen Donnerstag reiste Rüdiger Leipnitz von der gleichnamigen Automatenfirma aus Uelzen in die Weserstadt um das Schaukelpferd offiziell außer Betrieb zu nehmen. Statt in die Schrottpresse wurde das Gerät aus Metall und Kunststoff allerdings in ein Transportfahrzeug der Rintelner Firma EKO-Küchenstudio verladen. EKO-Inhaber Jörg Brandt wurde auf das Thema aufmerksam und bot Hilfe an. Mit vereinten Kräften hievten alle Beteiligten das rund 165 Kilogramm schwere, münzbetriebene Spielzeug auf die Ladefläche.

Mit vereinten Kräften wurde das 165 Kilogramm schwere Pferd auf die Ladefläche gehoben.

Leipnitz gab wertvolle Hinweise zum Manövrieren und Transportieren und schätzte das Baujahr des Schaukelpferdes anhand von handwerklichen Merkmalen aufs Jahr 1965. Rund 1.000 solcher Geräte werden nach Einstellung des Geschäftsbetriebs offiziell verschrottet, da sie aus rechtlichen Gründen nicht mehr in Betrieb bleiben dürfen. Für das Schuh-Peters-Pferd gilt das nicht. Es wird zunächst jedoch nicht in der Eulenburg verbleiben, sondern in einem gemeinsamen Magazin Schaumburger Museen in Obernkirchen gelagert. Wann es wieder nach Rinteln zurückkehrt, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Gute Nachrichten: Schuh-Peters bekommt ein neues Schaukelpferd

Schuh-Peters-Chefin Claudia Döpke ist zwar traurig, dass das Pferdchen den jahrelangen Stammplatz verlässt, doch hat sie eine frohe Botschaft im Gepäck. Bereits in Kürze wird ein neues Gerät aufgestellt. Es ist, natürlich, ein Pferd. Diese Art von Schaukelspielzeug sei einfach am beliebtesten, bestätigt auch Rüdiger Leipnitz. Es stammt aus der gleichen Werkstatt wie das jetzt abtransportierte Schaukelpferd. Der Hersteller fertigte es im Auftrag für einen Aussteller, der die Geräte weiterhin betreibt. (vu)

Museumsleiter Dr. Stefan Meyer tätigt einen prüfenden Blick, bevor sich der „Pferdetransport“ in Richtung Museumsmagazin nach Obernkirchen begibt.
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