Etwa 12 bis 15 Millionen Menschen in Deutschland leiden laut Angaben der Deutschen Schmerzliga unter chronischen Schmerzen. Bei etwa fünf Millionen Deutschen, also einem Drittel der insgesamt Betroffenen, gilt dieser Schmerz als eigenständige Krankheit. Bestmögliche Hilfe bietet hier das Behandlungskonzept „Multimodale Schmerztherapie“.
Wer drei bis sechs Monate lang unter einem „Dauerschmerz“ leidet und dadurch nicht nur körperlich, sondern auch psychisch belastet oder sogar eingeschränkt ist, leidet unter einem so genannten chronischen Schmerz. Je früher dieser Schmerz, gemeinsam von Hausarzt und Schmerzmediziner behandelt wird, desto eher kann eine weitere Verschlimmerung verhindert werden. Im Schaumburger Land bietet Dr. Hubertus Finsterwalder, Chefarzt der Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Spezielle Schmerztherapie am Agaplesion Ev. Klinikum Schaumburg eine ambulante Schmerz-Sprechstunde an.
Dazu Dr. Finsterwalder: „In dieser Sprechstunde stellen sich Patienten mit ganz unterschiedlichen Schmerzen vor: Kopf-, Gesichts- und Rückschmerzen, Nervenschmerzen. Schmerzen können auch durch Krankheiten wie z.B. Weichteilrheumatismus (Fibromyalgie), Morbus Sudeck (CRPS I+II) chronisch werden, treten auch auf bei Herpes Zoster oder Polyarthrose, usw. auf.“
Die multimodale Schmerztherapie ist eine moderne Therapieform, die fachübergreifend – wissenschaftlich und von den Krankenkassen anerkannt – Patienten mit chronischen Schmerzen aus einer individuellen Kombination von Therapiemaßnahmen behandelt. So wird die jeweilige Schmerzindikationseinstellung überprüft, TENS-Therapie, physiotherapeutische Angebote, psychosomatische Grundversorgung und konsiliarische schmerzpsychologische Befragungen werden durchgeführt; spezielle Injektionen, Einstellung auf Opioide oder Infusionstherapien können zum Einsatz kommen. Dr. Finsterwalder: „Es gibt vier wichtige Behandlungsziele: Wir wollen die Lebensqualität im Alltag verbessern, den Umgang mit den chronischen Schmerzen lehren, den Patienten zu mehr Beweglichkeit und Kondition verhelfen und gegebenenfalls auch die Arbeitsfähigkeit wiederherstellen.“
„Zeig dem Schmerz die Rote Karte“: Der Vortrag von Chefarzt Dr. Finsterwalder findet am Dienstag, den 10. April ab 19 Uhr in den Räumen der VHS Schaumburg, Jahnstraße 21 A in 31655 Stadthagen statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. (pr)