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Diese Schulnote bekommt Rinteln beim aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test

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(Rinteln) Das Interesse zur Teilnahme am ADFC-Fahrradklima-Test ist rückläufig, noch dazu ist die Gesamtnote abgerutscht.

Zum 10. Mal fand im Herbst letzten Jahres der alle zwei Jahre durchgeführte Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) statt. Er soll als „Zufriedenheits-Index“ der Radfahrer in Deutschland dienen. Ziel ist laut eigenen Angaben „eine vergleichbare Erfassung von Radfahrbedingungen in Städten und Gemeinden.“ Bei den 27 gleichbleibenden Fragen geht es unter anderem darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt und wie gut Infrastruktur und Radverkehrsnetz sind.

Das Ergebnis für Rinteln fällt wenig schmeichelhaft aus. Das Interesse an einer Befragung sank von 141 Teilnehmern zunächst auf ungefähr die Hälfte. Die 71 Bürger, die mitmachten, benoteten die Bemühungen der Stadt mit der Note 4,01 (2018 und 2020 gab es die Note 3,8). „Das reicht nur noch für Platz 233 von 447 Städten derselben Kategorie, Städte 20.000 bis 50.000 Einwohner bundesweit. Besser machten es Baunatal (2,47) und Meckenheim (2,58)“, so der ADFC.

71 Teilnehmer vergeben die Note 4,01

Positiv bewerten die Rintelner vor allem die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums beziehungsweise die zügige und direkte Erreichbarkeit der Ziele (2,5), dass Radfahren von Jung und Alt betrieben wird (2,8) und die Wegweisung für Radverkehr (2,9).

Als schwach wurde dagegen erneut die Breite der Radverkehrsanlagen (5,1), unzureichende Falschparker-Kontrollen auf Radwegen (5,0) und die Fahrradmitnahme im Öffentlichen Nahverkehr (5,0) bewertet.

Nur noch 71 Teilnehmer beteiligten sich an der Umfrage des ADFC. Sie sparten nicht mit Kritik. (Archivfoto)

30 Teilnehmer ergänzten laut ADFC-Bericht in der Kommentierung ihre Bewertung mit nachfolgenden vorwiegend kritischen Themen:

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  • kein durchgängiges Konzept für Radwegführung
  • fehlende Radwege, insbesondere zu den Ortsteilen, oft genannt (z.B. Todenmann Richtung Kleinenbremen)
  • Forderung nach sicheren, komfortablen und schnellen Radwegen zu den Schulen
  • zu schmale Radwege (mehrfach als Knackpunkt genannt u.a. die Weserbrücke)
  • auf Rad- und Fußweg stehende Hindernisse wie Ampel- und Leuchtenmasten
  • schlechte Qualität der Oberflächenbefestigungen
  • ungenügende Unterhaltung der Radwege
  • mangelhafte Freihaltung des Lichtraumprofils (Baum-/Strauchschnitt)
  • reduzierte Nutzbreite der Radwege durch Einwuchs (mangelnde Pflege angrenzender Rabatten)
  • fehlende Radwegbeleuchtung zwischen den Ortschaften
  • vorwiegend KFZ-orientierte Verkehrsplanung
  • Forderung zur Einführung von Geschwindigkeitsreduzierung zugunsten der Verkehrssicherheit
  • Forderung zur Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht
  • Forderung nach Einführung von Tempo 30 innerorts
  • ungenügende Berücksichtigung der Radfahrer bei Ampelschaltungen
  • fehlende Kontrollen zur Einhaltung der Verkehrsregeln
  • nicht ausreichende Überwachung von Falschparkern
  • fehlende überdachte Fahrradständer an den Schulen
  • schlechte Wegeführung des touristischen Weserradweges in Rinteln
  • ungenügende Anbindung an den Zugverkehr
  • unzuverlässige Zuganbindung von Rinteln aus, z.B. nach Hannover
  • zu geringe Busfahrangebote
  • eingeschränkte Fahrradmitnahme in Busanbindungen

Als verbesserungsbedürftige Abschnitte wurden konkret genannt:

  • fehlende Radverkehrsanlage zwischen Todenmann und Kleinenbremen (diese Forderung wurde auch von den Bückeburger Teilnehmern vorgetragen)
  • schlechte Oberflächenbeschaffenheit Radweg Friedrich-Willhelm-Ande-Straße (Schulanbindung),
  • Radwegbreite und Oberflächenbeschaffenheit des Weserradweges
  • Querungshilfe zur Fahrbahnquerung am Doktorsee
Immer wieder Dreh- und Angelpunkt von Diskussionen rund ums Radfahren in Rinteln: Die Verkehrsführung über die Weserbrücke. (Archivfoto)

Festgestellt wurde die Unkenntnis/Missachtung der Verkehrsregeln, zu schnelles Fahren und geringe Überholabstände der Kraftfahrzeuge, aber auch das Befahren der Gehwege mit dem Fahrrad. Einige Teilnehmer bekennen selbst die Herausforderung zu erkennen, ob die seitlichen Wege oder die Fahrbahn genutzt werden sollten. Kritisiert wurde auch die fehlende Akzeptanz der Radfahrer und mangelnde Rücksichtnahme durch andere Verkehrsteilnehmer, sowie das Beparken von Radwegen, aber auch das Fehlverhalten von Radfahrern selbst durch Fahren auf Gehwegen und entgegen der Fahrtrichtung.

Es wurden aber auch Lob ausgesprochen, zum Beispiel für den neuen Radwegabschnitt von Möllenbeck Richtung Eisbergen und vor allem das Radverkehrskonzept, deren baldige Umsetzung mehrfach gefordert wurde.

Fazit des ADFC: Deutlich abgefallen sind die Bewertungen in der Kategorie „Sicherheit beim Radfahren“. Dementsprechend groß sei die Erwartungshaltung der Radfahrer an das bereits 2019 angeschobene und im Oktober 2022 fertiggestellte Radverkehrskonzept der Stadt Rinteln, dessen Umsetzung nach umfassender Einbindung der Öffentlichkeit sowie Behörden-/ Interessensvertreter vom Stadtrat einstimmig beschlossen worden ist.

Im Fokus stehen vor allem die Schwerpunkte:

  • Die Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht an zahlreichen Streckenabschnitten, voran an der Straße Exter Weg
  • Tempo 30 und Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht auf der Weserbrücke
  • Einrichtung einer Fahrradzone in Teilen der westlichen Kernstadt (vor allem als Schulwegsicherung)

„Maßnahmen, die in die richtige Richtung zur Förderung eines umweltfreundlichen Radverkehrs gehen, aber nicht bei allen Verkehrsteilnehmern gleichermaßen positiv aufgenommen werden dürften und daher weiterer Öffentlichkeitsarbeit bedürfen, ohne allzu viel Zeit verstreichen zu lassen“, so der ADFC. (pr/Archivfotos)

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