Getreu dem Fußballer-Motto gilt auch für den Doktorsee: Nach dem Fest ist vor dem Fest. Doktorsee Geschäftsführer Uwe Deppe und seine Mannschaft können sich von den Strapazen des Doktorseefestes nicht lange erholen, denn noch ist Hochsaison und dann geht es auch schon wieder in die Vorbereitungsphase für das nächste Jahr. Eins steht seit über 40 Jahren fest: „Doktorsee in Flammen“ ist ein Muss auf dem Jahresplaner des Campingplatzes und der Stadt Rinteln. Und das Konzept „…weg vom Rummel und hin zu niveauvoller Konzertatmosphäre“ hat sich bewährt.
Die Stimmung war bestens, das Publikum genoss den lauen Sommerabend, Gewitter blieben trotz Ankündigung aus und bis auf wenige kleine Auseinandersetzungen blieb es auf dem Festplatz dank starker Präsenz von Sicherheitsdienst und Polizei ruhig. Während es am Freitag bei freiem Eintritt noch ein kleines und feines Camperfest mit Livemusik auf der Bühne als „warm up“ gab, startete der Samstag so richtig durch. Preis-Skat, Gulaschkanone, Bingo und „DJ Richie“ bereiteten das Publikum auf eine unvergessene Nacht vor. Für zwei kleine Kinder einer Besucherin aus den Niederlanden sollte die wahrhaftig unvergessen bleiben. Über eine Stunde lang suchten der Junge und das Mädchen ihre Mutter vergebens. Als die „Familienzusammenführung“ durch DRK und Polizei endlich wieder gelang, konnte man noch gemeinsam das große Höhenfeuerwerk genießen.
Auch einem männlichen Gast, der seine Frau nach einem Toilettengang eine geschlagene Stunde nicht wiederfand, konnte geholfen werden. Dank guter Beschreibung fand die Polizei die Frau in der Live-Musik von „Lady Gaga“ versunken vor der Bühne. Konsequent zog der Sicherheitsdienst um Wachleiter Bodo Budde seine Maßnahmen durch und erteilte Leuten ab „Stressfaktor 5“ ein Hausverbot.
Wann die „5“ erreicht war, das lag natürlich im Ermessen des Sicherheitsdienstes. Erreicht wäre er auf alle Fälle für den Besucher, der immer wieder einmal kleine China-Böller zwischen den Menschen knallen ließ, doch den konnte man am Ende nicht herausfiltern.
Auf der Bühne überzeugte zuerst einmal „Viktoria“ als Double von Helene Fischer. Ihr Top-Hit „Atemlos“ brannte sich als Ohrwurm in die Gehirne ein, da konnte auch „Lady Gaga“ Double „Donna Maria“ nicht mithalten. Optisch waren beide mehr als überzeugend, wobei der „Funkensprühende BH“ von „Donna Maria“ natürlich ein echter „Burner“ war. Dann startete das Höhenfeuerwerk nach Musik mit einem Paukenschlag. Von zwei Wasserpontons aus wurden die Raketen abgeschossen und der Goldregen fiel dabei flimmernd auf den See hinunter.
Ärgerlich für Uwe Deppe: „Einige Camper lassen immer wieder auch selbst Raketen steigen und das ist besonders auf einem Campingplatz mit leicht brennbaren Materialien wie Zelten streng verboten!“ Am schönsten konnte man das Feuerwerk übrigens am Strand genießen.
Gegen 2 Uhr gingen dann die Lichter auf der Bühne aus, die Imbiss- und Getränkestände schlossen und die Bereitschaftspolizei machte sich auf den Rückweg nach Hannover. Bis auf zwei Beleidigungsanzeigen und eine leichte Körperverletzung blieb es ruhig am See. Eine gute Bilanz für die große Anzahl an Besuchern.