(Rinteln) Die Weserstadt hat einen echten Profi in Sachen Verkehrsplanung für den Posten des Radverkehrsbeauftragten gewinnen können.
Dr. Norbert Handke hatte schon während seines Studiums als Bauingenieur Lust auf Verkehrsplanung und war Assistent von Prof. Dr.-Ing. Robert Schnüll am Institut für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau.
Verkehrsvorbereitende Planungen für die EXPO 2000, die Fußball-WM 2006 und die Olympischen Spiele in London 2012 folgten und zuletzte war Handke noch in der Verkehrstelematik tätig und ist Dozent an der Hochschule Bielefeld für Verkehrsbau. Jetzt nähert sich Handke dem Ende seiner Berufszeit und bewarb sich in Rinteln als Radverkehrsbeauftragter. Diese Stelle hat er jetzt erhalten und ist damit zuständig für Rinteln, Auetal und Hess. Oldendorf.
Diese Verkehrsmaßnahme soll bereits im Juli umgesetzt werden:
Zwei Jahre läuft sein Vertrag und was er in dieser Zeit bewegen will, schilderte er in einer Pressekonferenz: Bereits im Juli soll eine Fahrradzone im westlichen Wohnquartier rund um die „Drift“ entstehen. Fahrräder haben hier dann Vorrang und geben auch die Geschwindigkeit vor. Sie dürfen dann sogar nebeneinander fahren. In einem begleitenden Prozess will Handke mit den Schulen nach den Sommerferien in Kontakt treten und günstige Anfahrtswege für Schüler ausloten.
Eine neue Weserbrücke nur für den Radverkehr?
Wesentlich schwieriger werde es, das Problem Weserbrücke und Radverkehr zu lösen. Das Problem: „Die Brücke steht unter Denkmalschutz!“ Als quasi Eigentümer habe Markus Brockmann von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr bereits angedeutet, dass Räder auf Gehwegen der Brücke aufgrund des zu niedrigen Brückengeländers nicht erlaubt seien. Eine Aufstockung des Geländers geht aus Denkmalschutzgründen nicht. Und daher legt sich Handke auch beim Thema einer neuen Radverkehrsbrücke über die Weser keine Denkverbote auf. Eine seiner Aufgaben sei es nämlich auch, Fördermittel für Radverkehrsmaßnahmen einzuwerben. In zwei Jahren werde er das aber nicht schaffen, gestand Handtke.

Von der IG Radverkehr (Interessengemeinschaft Radverkehr) waren Maria Rollinger und Ute Bargenda im Rathaus mit dabei und für sie wäre es schon ein Erfolg, wenn sich überhaupt etwas bewegen würde: „Rainer Dargel vom Verkehrsplanungsbüro hat auf einer unserer Sitzungen gesagt, dass er noch nie so viele Bedenkenträger in Sachen Radverkehr erlebt habe, wie in Rinteln!“
(ot)
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.