Am 01.07.2015 haben Tafel und Kleidershop des DRK ihre neuen Räume im Rintelner Bahnhofsgebäude bezogen, einen Monat später als geplant.
Zur feierlichen Eröffnung mit Schlüsselübergabe lud Bernd Koller, Vorsitzender des DRK Kreisverbandes Schaumburg, Helfer, Mitarbeiter und Vertreter der Politik ein.


Koller berichtete über den Anstieg der Tafelnutzer (von 2013 auf 2014 ein Plus um 19%) und über steigende Personalkosten zur Unterhaltung. Durch Wegfall von Zivildienstleistenden und Bürgerarbeit würden die Kosten für Personal bei gleicher Leistung von 25.000 Euro im Jahr 2012 auf heute 95.000 Euro ansteigen. Landrat Jörg Farr unterstrich die Bedeutung des sozialen Netzwerks „Kleidershop und Tafel“: „Aus den Erlösen des Kleidershops werden die Tafeln finanziert. Die Kommunen, die keine Tafeln betreiben, aber Kunden entsenden, sollen sich solidarisch an der Finanzierung beteiligen. Erste positive Rückmeldungen gibt es schon.“ Somit sei der Fortbestand der Einrichtungen in Schaumburg für die nächsten Jahre gesichert.
Die Eingänge von Tafel und Kleidershop wurden getrennt. Tafel-Kunden erreichen die Räumlichkeiten von der Bahnsteigseite aus, in den Kleidershop geht es über einen Zugang auf der Westseite.
Neuer Standort mit optimalen Voraussetzungen
Bürgermeister Thomas Priemer sagte, er verliere zwar nicht gern einen Mieter, der neue Standort biete aber mehr Anonymität als das bisherige Gebäude mitten in der Stadt. In einem „Brainstorming“ war mit Erstem Stadtrat Jörg Schröder und Koller das Bahnhofsgebäude als möglicher neuer Standort ins Gespräch gekommen. „Wir haben und überlegt, worauf es ankommt. Eine Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr war wichtig. Ebenerdig sollte es ebenfalls zugehen. Nach einer Stunde Beratung fiel die Entscheidung. Jörg Schröder sagte, er kenne den Eigentümer, mit denen könne man ganz gut reden.“
Mit dem DRK den optimalen Mieter gefunden
Dennis Rostek, Geschäftsführer der Rostek Grundstücksverwaltung, erinnerte sich noch an die turbulente Ersteigerung der Immobilie: „Bürgermeister Buchholz frage mich, ob wir uns das nicht mal ansehen wollten. Dann haben wir einen Rechtsanwalt in Berlin beauftragt, an der Auktion teilzunehmen. Doch die Geldsumme, die er dabei hatte, reichte nicht aus. Da habe ich dann ohne das Wissen meines Vaters nachgelegt, bis wir den Zuschlag bekommen hatten!“ Anfragen gab es in den rund zwei Jahren des Leerstands von vielen Seiten. Doch egal ob Rotlicht-Branche, Sandwich-Kette oder Teilzeit-Jobvermittler, Rostek lehnte ab, bis der richtige Mieter gefunden war: „Der Bahnhof ist immer das Tor zur Stadt. Wir haben eine Nutzung gesucht, die der Allgemeinheit zuträglich ist. Das Warten hat sich gelohnt. Darauf bin ich stolz!“