Seit heute ist es offiziell: Für das Rintelner Bahnhofsgebäude ist eine neue Nutzung gefunden. Das Deutsche Rote Kreuz zieht mit Kleidershop und Tafel in die gemeinsam rund 250 m2 großen Räume in der Rintelner Nordstadt.
Die Eröffnung ist zum 1.6. diesen Jahres geplant, doch vorher gilt es noch, einiges umzubauen. Heute stand die Unterzeichnung des Mietvertrags auf dem Programm. Dennis und Jürgen Rostek von der Rostek Grundstückverwaltungs GmbH und Bernd Koller, 1. Vorsitzender des DRK Kreisverbandes Schaumburg, trafen sich heute offiziell zur Unterzeichnung des Mietvertrags.
Die Zeit von der ersten Idee zur Umsetzung war kurz. Bürgermeister Thomas Priemer, Erster Stadtrat Jörg Schröder und DRK-Vorsitzender Koller „brainstormten“ im Rathaus über Umzugsmöglichkeiten und in Frage kommende Immobilien. Da schlug Schröder die Familie Rostek als Ansprechpartner vor. „Anfang Februar habe ich bei der Rostek Grundstückverwaltung angerufen, am 15. März haben wie uns zusammengesetzt und heute unterschreiben wir den Mietvertrag“, bestätigte der sichtlich zufriedene Koller, „wir haben einen sehr günstigen Mietvertrag für ein so großes Objekt erhalten.“
Dennis Rostek, der das Gebäude vor zwei Jahren gekauft hatte, verfolgte mit der Nachnutzung immer auch ein höheres Ziel, das der Allgemeinheit in Rinteln dient: „Wir hatten Anfragen aus dem Rotlicht- und Casinogewerbe, die haben wir sofort abgewiesen. Ich habe dann mit meinem Vater gesprochen. Die Motive des DRK passten gut zu unserer Einstellung.“ Ein weiterer, im Boot befindlicher Interessent erhielt eine Absage, die Entscheidung fiel zugunsten der Tafel und des Kleidershops. Rostek lobte auch die Unterstützung der Stadt und die einfachen Gespräche mit allen Beteiligten.
Die Eingänge für beide Bereiche werden getrennt gestaltet. Während der Zugang zur Tafel von der Nordseite geschaffen wird, gelangt man von der Gebäude-Südseite zum Kleidershop. Neue Fenster sind bereits eingezogen, der Grundriß von Wänden und Räumen wird derzeit noch angepasst, damit alles den Wünschen des neuen Mieters entspricht.
Seit dem 1.12.2000 befindet sich die Tafel in den Räumen in der Klosterstraße, direkt neben dem Rathaus. Nach 15 Jahren in der Stadt ziehen nun beide Institutionen weg – in eine Immobilie mit deutlich mehr Platz. Bürgermeister Priemer sieht die Veränderung mit einem lachenden und einen weinenden Auge: „Es ist gut, dass alles so reibungslos geklappt hat. Allerdings verlieren wir mit dem DRK einen langjährigen Mieter.“ Priemer bekräftigte auch die Bereitschaft, seitens der Stadt tatkräftig bei den Arbeiten zur Seite zu stehen und lobte den neuen Standort mit direkter Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr.
Und noch eine Besonderheit zum Schluss: „Dies ist die erste und einzige Tafel in Deutschland mit einem Luftschutzbunker“, lacht Koller. Unter dem Bahnhofsgebäude befindet sich ein Schutzbunker um im Krisenfall Zuflucht zu finden. Mit zentimeterdicken Stahltüren und Schleusen, sowie Not-Ausstiegen sollte so einst der Ernstfall überstanden werden.