(Rolfshagen) Pünktlich um 6 Uhr morgens endete am Freitag die Nachtzeit eines 36-jährigen Auetalers, als ein Sondereinsatzkommando (SEK) der Polizei aus Hannover mit einer Ramme seine Haustür öffnete und ihn in Gewahrsam nahm.
Gegen den Mann bestand Polizeiangaben zufolge der dringende Tatverdacht, dass er unberechtigt scharfe Schusswaffen in seiner Wohnung hortet und sich zudem durch exzessiven Betäubungsmittelkonsum in einem psychotischen Zustand befinden soll. Nach polizeilichen Erkenntnissen soll er sich bereits mit einer der Schusswaffen selbst in den Fuß geschossen haben und das Projektil sollte noch im Fuß stecken.
Daher entschloss sich die zuständige Sachbearbeiterin des Polizeikommissariats Rinteln in Abstimmung mit dem Leiter des Ermittlungsdienstes, das SEK Niedersachsen für den ersten Zugriff zu alarmieren.
Das war auch gut so, wie sich bei der anschließenden Durchsuchung herausstellte, denn neben einer mit scharfer Munition geladenen Winchester wurden weitere Waffen, darunter auch ein geladener Revolver, aufgefunden. Außerdem konnten durch den eingesetzten Rauschgiftspürhund geringe Mengen Betäubungsmittel aufgefunden werden und der Sprengstoffspürhund erschnüffelte weitere Waffen.
Als „Zufallsfund“ wurde in der Wohnung auch noch eine 41-jährige Frau aus dem Hannoveraner Rotlichtmilieu festgestellt, die Haftbefehle über etwa eineinhalb Jahren offen hatte. Die gesamte Wohnung war über alle Geschosse total vermüllt und im Haus befanden sich auch noch zwei Hunde, die verängstigt und vernachlässigt waren. Diese wurden an den Vater des Beschuldigten herausgegeben.
Der Beschuldigte wurde dann einem Amtsrichter vorgeführt. Dieser prüft, ob der Mann in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt untergebracht werden muss und die 41-jährige wurde in die Justizvollzugsanstalt für Frauen gebracht. Weitere strafrechtliche Ermittlungen wegen des Verstoßes nach dem Waffengesetz und dem Betäubungsmittelgesetz schließen sich jetzt an. (pr)