Tosender Applaus, großartige Gesangseinlagen und faszinierende Solo-Musiker, die als Sahnehäubchen zweier toll musizierenden Schülerbands mit starken Auftritten das Publikum im nahezu vollbesetzten Brückentorsaal begeisterten: So könnte man den Freitagabend in wenigen Worten zusammenfassen.
Die Ernestinum Bigband und Ernies Hausband hatten eingeladen, rund 500 Zuschauer waren gekommen um den musikalischen Darbietungen des großen Jahresprogramms zu lauschen. Den Anfang machte Ernies Hausband unter der Leitung von Thomas Mehrens. 15 Songs, von Pink Floyds „Another Brick In The Wall“ aus den Siebzigern, über Nancy Sinatras „These Boots Are Made For Walking“ bis hin zu Ray Charles´ „Hit The Road Jack“ zeugten vom Können der Nachwuchsmusiker aus dem Gymnasium. Ob Herzschmerz, Kino oder Dauerbrenner-Song „Can´t Stop“ von den Red Hot Chilli Peppers, es war angesichts des rockigen aber abwechslungsreichen Musik-Potpourris jede Menge geboten.
Nach einer Verschnaufpause und Umbau des Bühnenbilds folgte Teil Zwei der Freitagabend-Unterhaltung mit Daniel Ellermann und der Ernestinum Bigband. Der Bandleiter nutzte die Pausen zwischen den Stücken zu jeder Menge Rückblicke und Einblicke. So fand die Konzertpremiere der Band auf den Tag genau vor sechs Jahren, am 17. März 2011, im Brückentorsaal statt. Die Bigband-Musiker arbeiteten sich in ihrem dreizehn Stücke umfassenden Programm durch verschiedene Epochen der Musikgeschichte. Ob Adeles „Set Fire To The Rain“ aus dem Jahr 2011, Bette Middlers wehmütiges „From A Distance“ aus 1987 oder Robbie Williams´ „Shine My Shoes“ (2013) – stets gelang der Sprung durch die Zeit souverän und gut einstudiert. Grandios auch die stimmgewaltigen Auftritte von Simeon Schäffer und Clara Requardt, die den Zuhörern ein ums andere Mal Gänsehaut bereiteten.
Doch neben all den großartigen musikalischen Augenblicken stand auch der unausweichliche „Kloß-im-Hals“-Moment auf der Tagesordnung: Rund ein Drittel der Bandmitglieder wird im kommenden Jahr nicht mehr dabeisein, sagte Ellermann. Mit dem Beginn der Abiturprüfungen in der kommenden Woche und dem Abschluss in der Tasche in einigen Monaten verabschiedete er Emelie, Kyra, Jonas, Melina, Alex, Lara, Justin, Clara und Felix mit persönlichen Grußworten und einigen emotionalen Anekdoten aus mehreren Jahren Bandgeschichte. Jeder von ihnen erhielt ein Original Bigband-Kissen (Ellermann: „Für die kommenden Ruhephasen“) und auch für den sichtlich überwältigten Bandleader Daniel Ellermann hatten die Schüler eine Überraschung parat: Einen Präsentkorb voller Leckereien und (als üblichen Brauch in der Band, wenn jemand mal seine Noten vergessen hatte), ein Backblech voller Schneewittchenkuchen, auch als Donauwellen bekannt. Mit ihrem Weggang aus der Bigband zum Ende ihrer Schulzeit werden die Neun große Fußstapfen hinterlassen. Fußstapfen, die durch ihre Nachfolger betreten werden müssen. Deren Einarbeitung läuft bereits in vollem Gange. Und so wiederholt sich der Kreislauf ein ums andere Mal. „Alte“ gehen, „neue“ kommen nach. Die Abgänger haben mit ihrem Können unter Beweis gestellt, dass sie neben dem Bewältigen des Schulalltags auch das Zeug zu tollen Musikern haben. Es wäre toll, wenn wir in Zukunft noch eine Menge von ihnen hören würden.