Kaum eine Rose ohne Dornen: Über 1.500 Sorten Rosen, die meisten davon mit wohlklingenden und bedeutungsschweren Namen wie z.B.“ Schneewittchen“, „Blue For You“ oder „Scepter d´Isle“, waren der wohl größte Bestandteil der Veranstaltung der Baumschule Fechner in Krankenhagen am vergangenen Wochenende, dem 12. und 13. Juli.
Rund 25 Aussteller aus den Bereichen Kunsthandwerk, Lifestyle und Garten zeigten inmitten des abwechslungsreich begrünten Geländes der Rosenbaumschule Fechner ihr Programm und luden zum Mitmachen ein. Eine Handytasche zum Selberfilzen oder Stockbrot über offenem Feuer backen? Am Stand der Tischlerei Altfeld beispielsweise wurde dieses Angebot gut angenommen.
Caroline Fechner und Ihr Team beraten und beliefern Garten- und Rosenfreunde seit 2006 am Standort Krankenhagen. Im gemeinsamen Rundgang über die zwei Hektar große Freifläche beantwortet Fechner parallel zu allerlei wissenswerten Fakten aus der Welt der Rosen auch Kundenfragen. Denn „die Rose“, soviel ist schnell klar, gibt es nicht. Die einzelnen Züchter haben unterschiedliche Schwerpunkte bei ihrer Arbeit, mal geht es um die Größe, dann werden bestimmte Farben bevorzugt.
Momentan, so Fechner, seien blaue und violette Farbtöne im Trend. Wer zu Hause einen Rosenpavillon anlegen möchte, wählt bevorzugt dornenfreie oder -arme Züchtungen, meist Abkömmlinge der „Rosa Multiflora“.
10 Jahre und mehr kann es dauern, bis die Züchtung die gewünschte Eigenschaft erreicht hat. „Ist der Züchter mit seiner Kreation am Ziel“, so der Rosenproduzent Georg Hagen, „wird nur noch vegetativ vermehrt, also mit Stecklingen oder durch Veredelung“. Sonst könne es nämlich passieren, dass durch die unkontrollierte kreuzweise Bestäubung die durch Samen weitervermehrten Arten wieder andere Eigenschaften aufweisen.
Caroline Fechner unterhält auch einen Online-Shop und verschickt ihre Pflanzen europaweit. „Kürzlich hat die Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten in Berlin 90 Stück der Sorte „Geant des Batailles“ zur Wiederherstellung eines Gartens bestellt“, so Fechner.
Die älteste bekannte Züchtung ist die „Alba Maxima“ aus der Zeit vor 1500. Wer hinter dieser Sorte steht, ist nicht bekannt. „Bright as a button“, eine amerikanische Rosenart, erinnert von der Blütenform überhaupt nicht mehr an eine Rose.
„Der Name einer Rose lässt auch immer Rückschlüsse auf historische Epochen zu“, erklärt die Pflanzenexpertin. Aber auch Personen der Zeitgeschichte haben ihre eigene Rose, nach ihnen genannt. So gibt es etwa die „Heidi Klum“-Rose oder die „Helmut Kohl“-Rose. Es gibt auch Kunden, die gezielt Rosen mit dem Namen ihres Patenkindes suchen.
Auch da helfen Caroline Fechner und ihr Team mit einer speziellen Internet-Suchmaschine weiter. Gibt es keine passende Rose zum Wunschnamen, kann man mit etwas Geld nachhelfen. Beim Rosenzüchter Davin Austin kann man sich so seine „eigene“ Rose kreieren lassen. Die Summen, die dafür über den Tisch gehen, bewegen sich allerdings im fünfstelligen Bereich.