Laut war es an den Extener Eisenhämmern. Sehr laut. Denn unter ohrenbetäubendem Lärm wurden mit Hilfe der Wasserkraft der Exter Spaten und landwirtschaftliches Gerät geschmiedet. Das brachte Arbeit und Brot ins Dorf, im 19. Jahrhundert war Exten überregional bekannt für seine „Eisenfabriquen“.
Zwei davon gibt es noch, seit Ende des Betriebs wurde es allerdings still um den Oberen Eisenhammer. Buchstäblich in letzter Minute konnte unter Regie des Heimatvereins Exten zunächst das Gebäude von 1745 vor dem Verfall bewahrt werden. Für das Wasserrad, das nach historischem Vorbild demnächst wieder einen „Schwanzhammer“ antreiben soll, gibt es konkrete Pläne, die zum Tag des offenen Denkmals am 11. September dort vorgestellt werden.
Zu diesen Anlass kehrt Leben ein in das abgelegene, alte Fachwerkhaus. Unter dem Thema „Lebensraum Garten“ stellt der NABU sinnvolle Alternativen zu Thuja und Kirschlorbeer vor. Außerdem gibt es Rätselspaß für Kinder und Erwachsene – und etwas zu gewinnen! Dazu leckere Kostproben und Rezepte von und mit Wildfrüchten; einen Nistkasten mit Kamera und Bildern auf dem Smartphone; den Stieglitz (Distelfink) als Vogel des Jahres und spannende Einblicke in das Leben von Wildbienen und anderen Insekten. Gern tauschen sich die NABU-Hobbygärtner mit ihren Gästen aus über Lust und Frust mit Wildtieren im Garten.
Die Anreise erfolgt am besten mit dem Fahrrad, denn mit dem Auto kommt man nur bis zum Unteren Eisenhammer. Dort, in der alten Spatenschmiede, kann man im Rahmen einer Führung zu jeder halben Stunde dem Schmied bei der schweißtreibenden Arbeit zuschauen. Während drinnen eine Hacke entsteht, sind draußen alte Traktoren zu bestaunen. Kaffee und selbst gebackener Kuchen, Würstchen vom Grill und kalte Getränke laden ein zu einer Pause. Und wer eine Toilette sucht, wird auch die hier finden. (pr)