(Rinteln) Wie berichtet, entzog die FDP Rinteln der Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Dietz auf der jüngsten Mitgliederversammlung ihre Unterstützung. Das löste auch auf unserer Facebook-Diskussion eine Diskussion aus. Jetzt tritt Elisabeth Dietz mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit und meldet sich zu Wort.
Dietz hatte eigenen Angaben zufolge auf die Aussage des aktuellen Ortsvorstandes vertraut, nach der ihre Nominierung als FDP-Bürgermeisterkandidatin auch von diese unterstützt werde. Eine gegenteilige Aussage dazu habe es nicht gegeben. Zu keiner Zeit habe der neue Ortsvorstand ihrer Nominierung widersprochen oder irgendeinen Vorbehalt geltend gemacht, auch in den Erklärungen nach der Wahl des neuen Ortsvorstandes (das Landesschiedsgericht hat noch kein Urteil gefällt – wir berichteten) sei es weiterhin klar gewesen, dass sie die Kandidatin der FDP Rinteln sei.
„Umso mehr war ich überrascht, als ich die Einladung zur Mitgliederversammlung auf den 2.7.21 erhielt. Darin war als Tagesordnungspunkt die Unterstützung ´einer´ Bürgermeisterkandidatin aufgenommen“, führt Dietz weiter aus. „Keiner der Mitglieder des Ortsvorstandes hat es für notwendig gehalten, mich vorab über diesen Tagesordnungspunkt zu informieren und keiner hat es für angemessen befunden, mich über die wahrscheinlich hinter verschlossenen Türen stattgefundenen Absprachen zu informieren.“ Vielmehr sei es „offensichtlich Absicht“ gewesen, sie „ohne Vorwarnung und in Anwesenheit der Presse ins offene Messer laufen zu lassen“, so Dietz.
„Für mich persönlich menschlich enttäuschend und für die FDP politisch verheerend.“ – Elisabeth Dietz´ Fazit der außerordentlichen Mitgliederversammlung der FDP Rinteln am 2. Juli 2021.
Weiter schreibt sie: „Die FDP hat sich interne Regeln zum Umgang miteinander gegeben. Da sind Werte genannt, die wesentlich zu meinem Eintritt in die FDP beigetragen haben. Die finde ich beim jetzigen Ortsvorstand an keiner Stelle wieder. Auch frage ich mich, ob eine solche Vorgehensweise mit dem Anspruch vereinbar ist, junge Menschen für die Politik zu gewinnen. Schließlich frage ich mich, ob gerade junge Frauen jetzt noch Lust haben, die FDP hier zu unterstützen. Denn die vielen Initiativen der FDP im Land und im Bund stehen nur auf dem Papier, wenn bei einem rein männlich besetzten Ortsvorstand (bis zum 8.4. waren es drei Frauen und zwei Männer) mit einer Bürgermeisterkandidatin so verfahren wird.“
Auf Nachfrage teilt Elisabeth Dietz am Telefon mit, dass sie bei der Bürgermeisterwahl als parteilose Kandidatin ins Rennen gehen wird. Dafür benötige sie 72 Unterstützungsunterschriften wahlberechtigter Rintelner, die bis zum 26. Juli um 18 Uhr bei der Wahlleitung eingereicht werden müssen. (pr, vu)