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Entwicklung des Nordstadt-Areals soll in Städtehand bleiben

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Im Bauausschuss ist jetzt über die Nachnutzung der ehemaligen Prince-Rupert-School sowie der beiden Flächen an der Kurt-Schumacher-Straße gesprochen worden. Der städtebauliche Rahmenplan und der Abschlussbericht wurden in einer Präsentation durch Vertreter des Instituts für Bodenmanagement (IBoMa) und des Büros Junker und Kruse vorgestellt. Im Wesentlichen soll auf den drei Flächen in der Rintelner Nordstadt Wohnbebauung stattfinden. Urbane Treffpunkte sollen mit einbezogen werden, doch von Nahversorgern oder gar touristischen Angeboten nimmt der Entwurf Abstand. Zu nah ist das Einkaufsgebiet „Große Tonkuhle“, eine weitere Konkurrenzsituation unnötig. Und Tourismus finde südlich der Weser statt.

Doch bevor auf dem insgesamt rund 13 Hektar großen Areal neuer Wohnraum entstehen kann, mit Grundstücken, Regenrückhaltebecken, Straßen und Baumbepflanzung, müssen weitere Hürden gemeistert werden. Die erste Frage klärte der Bauausschuss mit knapper Mehrheit in seiner jüngsten Sitzung: Wer packt es an? Die Stadt Rinteln soll demnach ihr Erstzugriffsrecht auf das Gelände wahrnehmen und kümmert sich als Erschließungsträger und Vermarkter um alles Weitere. Die Mehrheitsgruppe brachte den erweiterten Antrag ins Spiel und überstimmte SPD und Grüne, die einen privaten Investor mit der Aufgabe betreuen wollten.

Doch, soviel wurde nach dem umfangreichen Vortrag von Dr. Egbert Dransfeld und Rolf Junker klar, ein auf Gewinn ausgerichteter Investor würde sich für das Areal nur schwer finden lassen. Den zu erwartenden Erlösen von rund 6 – 7 Millionen Euro stehen Kosten von 7 – 8 Millionen Euro gegenüber. Allein der Abriss des Schulkomplexes der Prince-Rupert-School schlägt mit geschätzten 1,6 Millionen Euro zu Buche. Nach zehn Jahren ist laut Beispielrechnung ein abschließender Verlust von rund 1,7 Millionen Euro für die Stadtkasse zu erwarten.

In den Reihen der CDU löste das Ergebnis wenig Begeisterung aus. „Nichts neues“, hieß es da. Letztlich, so war aus den Reihen der Mehrheitsgruppe zu hören, sei Stadtentwicklung klassische und Ur-eigene Aufgabe der Kommunen. Im Industriegebiet oder im Gewerbegebiet Deckbergen funktioniere das doch auch, sagte Kay Steding (CDU), der auch auf die Außendarstellung der Stadt als „Konzern Stadt Rinteln“ verwies. Schließlich habe man eine Baudezernentin und Stadtplanerin in den Reihen der Stadtverwaltung, zur Not müsse eben eine zusätzliche Kraft eingestellt werden. Bedenken kamen von der SPD. Selbst wenn alle Grundstücke verkauft würden, was keinesfalls sicher sei, ebenso wie der zu erzielende Quadratmeterpreis, bleibe unterm Strich ein großes Defizit – haderte Dieter Horn (SPD) mit der Idee. Man wolle die Stadt nicht in den finanziellen Ruin treiben.

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Um diese drei Flächen geht es: 1 – die ehemalige Prince-Rupert-School am Wilhelm-Busch-Weg, 2 – die Sportfläche westlich der Kurt-Schumacher-Straße, 3 – das Gelände zwischen Kurt-Schumacher-Straße und B 238. (Foto: Stadt Rinteln)

Es ist eine Mammutaufgabe, vor der die Verwaltung steht. Das wird auch aus den zeitlichen Abläufen, die ein Bearbeiten und Abwickeln der drei Flächen hintereinander vorsehen, deutlich. Erst ist Fläche 1 (Prince-Rupert-School) dran, dann Fläche 2 (westlich der Kurt-Schumacher-Straße, ans Lebenshilfe-Gelände angrenzend), dann Fläche 3 (südlich vom Freizeit Center im Schubertweg). Zuletzt folgt die Schaffung von Ersatz- und Ausgleichsflächen und das Projektende im Jahr 2026. Baurechtlich gibt es ebenso enormen Handlungsbedarf. Der Bebauungsplan „Hohe Wanne“ muss geändert werden, ebenso muss eine Anpassung des Flächennutzungsplans erfolgen. Es gibt viel zu tun.

Im Abschlussbericht werden die Kosten für den Abriss des alten Schulgebäudes auf rund 1,6 Millionen Euro geschätzt.

Nachfrage aus den Zuschauerreihen: Laut Abschlussbericht ist bis 2025 mit einem Rückgang der Bevölkerungszahlen um 12 % zu rechnen. Gleichzeitig werde bestehender Wohnraum frei. Und da wolle man Neubaugebiete schaffen – wie passt das zusammen? Eine berechtigte Frage. Und eine einleuchtende Antwort: Nicht jeder Immobilienkäufer möchte Altbestand erwerben. Junge Familien bauen oft neu. Und wenn man in Rinteln keine Bauplätze finden könnte, so die Befürchtung, könnten sich die Bauwilligen woanders umsehen. Etwa in Bückeburg.

Als nächstes kommt das Thema der Nachnutzung in einer Sonder-Ortsratssitzung am 9. Mai auf den Tisch. Dann muss es durch den Verwaltungsausschuss und den Rat der Stadt Rinteln.

 

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