(Rinteln) Venedig, die (einstige) Bankenmetropole glänzt nach außen; im Innern fault sie. Um seinem Freund Bassanio bei der Brautwerbung zu helfen, leiht der venezianische Kaufmann Antonio beim Kollegen Shylock Geld.
Das Pfand, das der in der Welt der Banker verschmähte Jude verlangt, beträgt ein Pfund Fleisch aus der Brust des Kreditnehmers. Der scheinbare Scherz wandelt sich im Laufe der Zeit zu blutigem Ernst. Mit dem Geld wirbt Bassanio um die Hand der schönen und reichen Portia, die in Belmont demjenigen zur Frau versprochen ist, der aus drei Kästchen dasjenige auswählt, das ihr Bild enthält.
In der Zwischenzeit scheint es, als ob die Handelsschiffe und damit sein gesamter Besitz verschollen sind. Er muss sich also dem Handel mit Shylock stellen.
Shakespeares Stück, das im Untertitel als Tragödie daherkommt, verbindet eine schon operettenhafte Liebesgeschichte mit einer tragischen Biographie eines verachteten und daher rachsüchtigem Shylock. Schmalzige, kabarett-artige Elemente inklusive Musik stehen einer bitterbösen Verbitterung gegenüber.
Ein Abend über den Zeitgeist, Shakespeare ist unter uns.
Aufführungen sind vom 13. bis 15. Juni um 18:30 Uhr im neuen Theatersaal im Gymnasium Ernestinum. Karten gibt es in der Bibliothek des Gymnasiums und an der Abendkasse für 8 Euro /erm. 6 Euro.