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Erste „Terminshopping“-Woche nach Lockdown-Lockerung in Rinteln: Von Zuversicht bis Pessimismus

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(Rinteln) Nach langer Durststrecke durfte der Rintelner Einzelhandel am Montag wieder für seine Kunden öffnen. Die Regelung, nach der manche Geschäfte regulär öffnen, andere aber nur Einkaufen mit vorheriger Terminvereinbarung und Kontaktverfolgung ermöglichen dürfen, empfinden viele Menschen inzwischen allerdings als undurchsichtig. Wir haben bei einigen Rintelner Geschäftsleuten nachgefragt, wie sie die „erste Woche“ Terminshopping nach dem Lockdown erlebt haben:

Blick in die Rintelner Fußgängerzone (Archivfoto).

Markus Struck (Photo Struck) ist es schon lange gewöhnt, auf Termin zu arbeiten und sieht daher auch kein Problem darin: „Dadurch, dass ich ein Handwerksbetrieb (Fotostudio) bin, darf ich ja schon länger wieder arbeiten. Die Kunden haben sich vielfach daran gewöhnt, dass wir mit Terminen arbeiten und da wir zeitlich recht flexibel arbeiten, funktioniert das.“

Für Hardwareberatungen hat der Fotograf und Kamera-Coach schon vor Corona mit den Kunden Termine vereinbart, um sich Zeit für jeden einzelnen Kunden nehmen zu können. „Das schätzen meine Kunden“, weiß Struck, „sollte die Inzidenz steigen, werde ich die Beratungstermine wieder telefonisch und per Videokonferenz durchführen, auch das hat gut geklappt. Trotzdem sind die Umsätze natürlich deutlich geringer, als ohne Corona. Insgesamt kann ich mich so über Wasser halten, viel mehr aber auch nicht.“

Claudia Döpke, Schuh-Peters-Inhaberin und zweite Vorsitzende des Stadtmarketingvereins Pro Rinteln, zeigt sich zuversichtlich: „Über den Start mit angezogener Handbremse kann ich sagen: besser als erwartet. Wir haben jeden Tag mehrere telefonische Terminanfragen und ein paar spontane Anfragen an der Ladentür. Unsere lieben Stammkunden unterstützen uns, das wissen wir sehr zu schätzen, aber leider fehlt es an Laufkundschaft. Das könnte besser werden, wenn die Aussengastronomie weder öffnet. Gleichzeitig appelliert sie an ihre Händlerkollegen, wieder verlässliche Öffnungszeiten anzubieten. Diese seien jetzt besonders wichtig. Berufstätige Kunden würden oft erst am späten Nachmittag in die Innenstadt kommen, da sei es unglücklich, dass Geschäfte schon geschlossen haben, weil es beispielsweise regnet oder stürmt.

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Auch bei Betten-Maack ist man zunächst in zuversichtlicher Stimmung. Inhaber Jens Maack betont, das Terminshopping werde gut genutzt. Durch das Rühren der Werbetrommel und unterstützende Maßnahmen konnte Maack, der jüngst einen neuen Online-Shop auf die Beine gestellt hat, eine gute erste Woche verzeichnen. Etwas Sorge und Kritik an den angekündigten Corona-Hilfszahlungen schwingt beim Blick nach vorne mit: „In Anbetracht der steigenden Zahlen gepaart mit dem wenig überzeugenden Konzept der Regierung und der nicht fließenden und auch lächerlichen Förderung sehe ich die weitere Zukunft eher pessimistisch.“

Da Unikum auch im Lockdown mit seiner Feinkost-Abteilung ohne Einschränkungen geöffnet war und für Geschenke und Ideen einen Onlineshop mit Abholmöglichkeit anbietet, ist die neue Situation für Chef Thomas Gieselmann nicht viel anders als bisher: „Allerdings macht sich die bessere Stimmung in der Kundschaft bemerkbar, es ist eine deutliche Verbesserung der Kundenfrequenz festzustellen. Terminshopping ist bei Unikum in aller Regel auch spontan möglich, da aufgrund der 500 qm großen Ladenfläche mehrere Kunden zulässig sind und der Andrang noch nicht so groß ist, das man hier Engpässe hat.“ Die Kunden gehen laut Gieselmann mit der momentanen Lösung gut um und nutzen die neuen Möglichkeiten gerne: „Es ist ein Schritt in Richtung Normalität, wenn es auch noch nicht so ist wie es sein sollte.“

Gieselmann, frischgebackener Vorsitzender des Stadtmarketingvereins Pro Rinteln freut sich eigenen Angaben zufolge von vielen Geschäften zu hören, dass die Angebote gut angenommen werden und die Betriebe wieder geöffnet haben: „Die Frequenz in der Innenstadt ist spürbar angestiegen und die Leute sind in besserer Stimmung als noch vor zwei Wochen. Wie hoffen das die Infektionszahlen stabil bleiben und im weiteren Verlauf wieder sinken. Alle Gewerbetreibenden wünschen sich bald wieder eine Öffnung ohne gravierende Einschränkungen. Wir hoffen gemeinsam das dies bald, mit den richtigen Konzepten möglich sein wird.“

Dem Terminshopping viele gute Seiten abgewinnen kann EP:Beckmann-Geschäftsführer Stefan Brendel: „Wir sind auch zuvor schon auf Kundenwünsche eingegangen und haben individuelle Beratungstermine vereinbart. Insofern ist das Thema für uns nichts Neues.“ Wenn es darum gehe, zusammen mit Kunden das optimale Haushaltsgerät oder den neuen Fernseher zu finden, sei ein eigens eingerichteter Termin sogar sehr hilfreich, ergänzt Brendel.

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