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Eulenburg: 2022 war eines der erfolgreichsten Jahre in der Geschichte des Museums

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(Rinteln) Das zur Neige gehende Jahr 2022 war eines der erfolgreichsten in der Geschichte des Museums. Das gab Museumsleiter Dr. Stefan Meyer jetzt in einer Pressemitteilung bekannt: „Corona, Inflation und Kriegssorgen haben nichts daran ändern können.“

Die Ausstellung „Hexenwahn! Glaube. Macht. Angst“ sorgte für überregionales Interesse bei Besuchern sowie für Resonanz in der Presse, im Radio und im Fernsehen. Die Ausstellung „Murmelbahnen“ lockte innerhalb von wenigen Wochen Tausende Besucher ins Haus, die dabei in den Räumen der Dauerausstellung die neue interaktive Station zu den Hexenprozessen ausprobieren konnten. Die aktuelle Sonderausstellung zur Polizei in der Weimarer Republik ist Teil der Polizeiausbildung Niedersachsens. Durch sie werden zahlreiche Polizistengruppen geführt.

Museumsleiter Dr. Stefan Meyer (Archivfoto) und sein Team blicken auf eins der erfolgreichsten Jahre in der Geschichte zurück.

Die Ausstellung mit den kunstvollen Murmelbahnen trug erheblich dazu bei, dass das Jahr 2022 mit mehr als 9.000 Gästen zum besucherstärksten Jahr in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Museums wurde. Zugleich ist die Eulenburg seit langem ein echtes Familienmuseum. Über die Jahre gerechnet sind etwa ein Drittel der Besucher Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Viele weitere Besucher erreichten die Wanderausstellungen des Museums an anderen Orten. Sie wurden 2022 in Wolfenbüttel, Nienburg, Peine, Minden und Bad Pyrmont gezeigt. Vechta, Attendorn, Lippstadt und Hameln stehen für 2023 bereits auf dem Plan und werden dort auch für den Kulturstandort Rinteln werben.

Die Murmelbahn-Ausstellung erwies sich als Volltreffer.

Aber auch die historische Forschung kommt nicht zu kurz. Höhepunkt des Jahres 2022 war die durch Museum, Landesarchiv und Stadt Rinteln organisierte wissenschaftliche Tagung zur Universitätsgeschichte, die am 7. und 8. Juli im Ratskellersaal stattfand. Ein Tagungsband, der die Vorträge zusammenfasst, ist in Arbeit und wird nächstes Jahr erscheinen. 2022 konnte endlich auch das mittelalterliche Urkundenbuch der Stadt Rinteln zur Druckreife gebracht werden. Es wird voraussichtlich im April 2023 fertiggestellt. Wie in den vergangenen Jahren erschien auch wieder der „Historische Bildkalender“ für Rinteln, dieses Mal ergänzt durch einen weiteren Kalender für Stemmen und Varenholz.

Die aktuelle Sonderausstellung zur Polizei in der Weimarer Republik ist Teil der Polizeiausbildung Niedersachsens.

Personell erhielt das kleine Museumsteam, das den Betrieb samt der extralangen Öffnungszeiten an den Wochenenden und Feiertagen mit nur 1,4 Personalstellen und mehr als 40 Ehrenamtlichen aus dem Heimatbund aufrecht erhält, durch einen neuen Handwerker Unterstützung. Dieser hält das Haus mit 10 Stunden pro Woche auch technisch in Schuss und hilft bei der Vorbereitung der Sonderausstellungen.

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„Bedauerlicherweise musste das beliebte Erzählcafé des Heimatbundes mit Referenten zur Geschichte und Kultur der Region wegen der Infektionslage 2022 vollständig aussetzen, eine Wiederaufnahme im kommenden Jahr ist aber vorgesehen“, kündigt Meyer an. Unterdessen haben die Wandergruppe des Heimatbundes und der Arbeitskreis Archäologie und Kulturlandschaft ihre Tätigkeit wieder uneingeschränkt aufgenommen.

Die Arbeit hinter den Kulissen steht laut Meyer auch sonst nicht still: „Mittelalterliche Bauforschung, Archäologie, zahlreiche Recherchen zu unterschiedlichsten historischen Anfragen, die Rekonstruktion früherer Weserverläufe gemeinsam mit der Universität Göttingen, eine Dokumentation aller historischen Mühlenstandorte, neue Biographien über Rintelner Musiker des 18. Jahrhunderts gehören dazu.“ Gleichzeitig erfuhren die Sammlungen des Museums mehr als 60, teilweise wertvolle Neuzugänge, darunter ganze Foto- und Diasammlungen, historische Kupferstiche, Briefe und Gedichte der Rintelner Dichterin Helene Brehm (1862 – 1932) und vieles anderes mehr.

Die Ausstellung „Hexenwahn! Glaube. Macht. Angst“ sorgte für überregionales Interesse.

Die regionalhistorische Bibliothek wird kontinuierlich aktualisiert und ergänzt. Ein Glanzlicht unter den neu erworbenen Büchern: Eine deutsche Erstausgabe des Anti-Hexenprozess-Werkes „Bezauberte Welt“ von Balthasar Bekker aus dem Jahr 1693 für die Ausstellung „Hexenwahn“. Auch die Digitalisierung alter Sammlungsverzeichnisse und die Bestandspflege gehen weiter: Das 260 Jahre alte Tischbein-Gemälde des Landgrafen Friedrich II. wurde an der HAWK Hildesheim restauriert und wartet jetzt nur mehr auf die Neuvergoldung des Rahmens, die im kommenden Jahr den Abschluss bilden wird.

Finanzielle Spielräume eröffneten 2022 nicht nur der Verleih der Sonderausstellungen sondern auch großzügige Förderungen unter anderem durch die Stiftung Niedersachsen, die VGH-Stiftung, die Sparkassenstiftung und die Schaumburger Landschaft.

Der einzige Wermutstropfen in der Rückschau bleibt Meyer zufolge die immer drängendere Platzsituation im Museum, die auch den vielen Improvisationen der vergangenen Jahre Grenzen setzt und die Einbindung von zusätzlichen Ehrenamtlichen und Praktikanten in den Museumsbetrieb verhindert. „Aber auch hier gibt es zumindest Hoffnungen auf mittelfristige Lösungen sodass das Museum optimistisch und mit großer Zuversicht ins neue Jahr startet“, so Meyer abschließend. (pr)

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