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Exten: Im Eisenhammer wird geschmiedet, solange es heiß ist

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Eisen soll man schmieden, solange es heiß ist. Das galt am 23. Deutschen Mühlentag auch für die Rohlinge, die im Unteren Eisenhammer in Exten zu Gartenhacken verarbeitet wurden.

Angetrieben vom Strom einer Ossberger Turbine, die über das Wasser in einem von Hand gegrabenen Nebenarm der Exter gespeist wird, dreht sich ein Elektromotor inmitten des Unteren Eisenhammers. Über große Entfernungen sind Antriebsriemen auf Riemenscheiben befestigt und treiben die Maschinen in der Schmiede an. Mit großem Getöse setzt sich der Bogenfederhammer in Bewegung und schlägt mit dem „Bär“ genannten Teil auf den glühend heißen Metallstab ein, den der Schmied soeben aus dem Feuer geholt hat.

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Der Druck ist dabei um ein vielfaches höher, als ein Schmied mit seinem herkömmlichen Hammer jemals ausholen könnte. Sieghard Kretzer, Wolfgang Ehrich und Stefan Ehmann waren als Schmiede am Unteren Eisenhammer im Einsatz, Andre Stryczek hat als Schmiedehelfer und Maschinist unterstützt.

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Bis 2004 wurden in Exten echte Gartenspaten hergestellt, der „Extenia“-Spaten lebt heute als Marke unter Produktion im Oldenburger Kreis weiter. Im Eisenhammer wird dennoch hin und wieder glühendes Metall zu Werkzeugen verarbeitet, so wie an speziellen Events wie dem Deutschen Mühlentag. Warum sich die Eisenindustrie zu damaliger Zeit in Exten niedergelassen hat, wird beim Blick auf die Topographie deutlich. Auf ihrer Länge von 26,5 Kilometern überwindet der Fluss einen Unterschied von über 200 Höhenmetern. Aufgrund der vorhandenen kinetischen Energie eignete sie sich hervorragend zum Betrieb von Mühlen jeglicher Art. Zumal mit der in Obernkirchen geförderten Kohle der Brennstoff gewissermaßen „lokal vor Ort“ eingekauft werden konnte. Auch stärkte man das Grenzgebiet zu Schaumburg-Lippe, denn Exten gehörte einst zu Hessen. Die gräflichen Herrschaften in Kassel nahmen viel Geld in die Hand um eine wettbewerbsfähige Eisenindustrie aufzubauen.

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Das Industriedenkmal „Unterer Eisenhammer“ ist 2008 nach zweijähriger Restaurierung wiedereröffnet worden. Im Gegensatz zu Freilichtmuseen, wo historische Gebäude mitsamt Maschinen stehen, die am Ursprungs-Standort erst ab- und dann wieder neu aufgebaut wurden, ist in Exten alles authentisch und hat seit hunderten von Jahren seinen Bestand.

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Fast fertig: Die Gartenhacken müssen noch gekröpft und geschliffen werden.

Mehrere hundert Meter entfernt befindet sich der „Obere Eisenhammer“. Vom Heimatverein Exten in zweijähriger Arbeit vor dem Verfall gerettet und 2013 wiedereröffnet, wartet auch dieses Industriedenkmal auf ein besonderes Bonbon der Restaurierung. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau des sogenannten „Schwanzhammers“ begonnen werden. Unterstützt aus EU-Fördertöpfen werden etliche Tonnen Holz, Stein und Stahl im Inneren des Fachwerkgebäudes verbaut. Und Exten wird um eine Attraktion reicher sein.

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Auch der Obere Eisenhammer erfährt voraussichtlich noch in diesem Jahr eine Aufwertung durch ein besonderes Bearbeitungsgerät.

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